Triest: Leitner setzt sich gegen Doppelmayr durch

Der Auftrag beträgt 56,9 Mio. Euro. Leitner setzte sich bei einer öffentlichen Ausschreibung gegen den Vorarlberger Seilbahnbauer Doppelmayr durch, teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit.
Bahn soll Autoverkehr verringern
Geplant ist eine Seilbahn mit automatischer Fahrzeugabkopplung und zehn Sitzplätzen. Dabei handelt es sich laut Medienangaben um eine Seilbahn, die den in den Gebirgsregionen betriebenen Seilbahnen sehr ähnlich ist. Die Fahrt vom Karst bis zum Hafen soll eine Viertelstunde dauern. Das Hauptziel des Projekts besteht darin, den Druck des Autoverkehrs vom nördlichen Stadteingang zu verringern.
Um das Projekt wurde schon im Vorfeld heftig gestritten, laut einer Volksbefragung waren 65 Prozent der Triester gegen das Seilbahnprojekt und nur 32 Prozent dafür.
Leitner mit fast 9 Prozent Nachlass
Der Auftrag wurde mit einem Nachlass von 8,83 Prozent gegenüber der Ausschreibungssumme vergeben, was rund 4,5 Millionen Euro entspreche. Die endgültige Vergabe erfolgte nach "angemessenen Prüfungen und technischen Untersuchungen", teilte die Stadtverwaltung mit.
Erste ihrer Art in Italien
Die in Triest zu errichtende Gondelbahn, mit deren Bau das Südtiroler Unternehmen Leitner beauftragt wurde, wird die erste ihrer Art in Italien sein. Leitner hat bereits ähnliche Gondelbahnen in verschiedenen Städten der Welt gebaut, unter anderem in Toulouse, Mexiko-Stadt, Medellin, Hongkong, Berlin und Barcelona. Zeitgleich mit Triest soll auch in Genua eine Seilbahn gebaut werden. Dabei handelt es sich jedoch um ein anderes System mit einer großen Kabine, die mehrere Personen befördern kann.
Leitner verfügt über ein Dutzend Produktionsstätten in Italien, Frankreich, Österreich, Slowenien und Nordamerika. Der Konzern gehört zur Unternehmensgruppe High Technology Industries (HTI), die in den Bereichen Seilbahnen (Leitner und Poma), Pistenfahrzeuge und Kettennutzfahrzeuge (Prinoth), Beschneiung (Demaclenko) und Windenergie (Leitwind) spezialisiert ist. Die Unternehmensgruppe beschäftigt weltweit über 3.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
(APA, Red.)