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VCÖ: CO2-Ausstoß durch Verkehr weiter zu hoch

Der Verkehr ist laut Verkehrsclub Österreich weiter CO2-Sorgenkind.
Der Verkehr ist laut Verkehrsclub Österreich weiter CO2-Sorgenkind. ©APA/JAKOB GRUBER (Symbolbild)
Der Verkehr ist laut Verkehrsclub Österreich weiter CO2-Sorgenkind. Der VCÖ fordert, dass sich die Mobilität in Österreich bis 2040 auf den demografischen Wandel, mehr Hitzetage und effizientere Energienutzung einstellen muss.
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"Weiter wie bisher ist keine Option", betonte Michael Schwendinger vom Verkehrsclub Österreich am Donnerstag.

CO2-Ausstoß im Verkehr muss für Klimaziele deutlich sinken

Im Verkehr sei der CO2-Ausstoß seit Jahren unvermindert, damit bleibe er das "Sorgenkind", betonte Schwendinger. Im Pandemiejahr 2020 wurden 846.000 Tonnen CO2 in Vorarlberg ausgestoßen, 2019 waren es noch 981.000 Tonnen. Bis zum Jahr 2030 sei eine Reduktion auf rund 510.000 Tonnen nötig. Um bis 2030 die Klimaziele zu erreichen, müsse man klimaschädliche, fossile Brennstoffe reduzieren. Die dafür nötigen Erdölimporte machten Österreich zudem in problematischer Weise von anderen Ländern abhängig, künftig müsse mehr Energie aus Wind, Wasser und Sonne kommen. E-Motoren nützten die Energie zudem viel effizienter. Eingebremst werden müsse dringend auch die Energieverschwendung, noch immer gebe es etwa zu viele kurze Autofahrten mit nur einer Person im Wagen.

Verkehrsclub Österreich fordert weniger Asphalt und mehr Begrünung

Eine weitere Herausforderung für den Verkehr werde die Hitze. In Bregenz habe sich die Zahl der Tage mit Temperaturen von über 30 Grad von 1991 bis 2020 im Vergleich zu 1961 bis 1990 auf neun verdreifacht. Hier seien Entsiegelung, weniger Asphalt und mehr Begrünungen nötig. Dazu komme der demografische Wandel: 2040 werden laut Prognosen 60.000 Vorarlberger über 75 Jahre alt sein, zwei Drittel mehr als heute. Diese Gruppe benötige Barrierefreiheit, mehr Schatten- und Sitzplätze, bedarfsorientierte Hol- und Bringdienste sowie Verkehrsberuhigung. Die größte Gruppe bei den Verkehrstoten seien Ältere, erinnerte der Fachmann des Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Um die Herausforderungen zu bewältigen, brauche es Innovationen. Potenzial sah Schwendinger in den Bereichen Digitalisierung, Fahrzeug-Sharing - "Nutzen statt Besitzen" - sowie in der Radwegeinfrastruktur und im Öffi-Angebot.

Klimaticket-Rekord in Vorarlberg

In dieselbe Kerbe schlug Erwin Nagele von der ÖBB Infrastruktur AG. "Ohne die ÖBB werden wir die Klimaziele nicht erreichen", so Nagele und verwies auf umfangreiche Pläne zum Kapazitätsausbau im Personen- und Güterverkehr. Gerade Ältere seien auf Bus und Bahn angewiesen. Bis 2040 wolle man die Leistungsfähigkeit des Systems Bahn verdoppeln. Vorarlberg nehme hier eine Vorreiterrolle ein. Mobilitätslandesrat Zadra nannte dazu etwa Initiativen zur besseren Verzahnung der Verkehrsmittel, etwa von Rad und Bahn. Erfreut zeigte sich Zadra über die Entwicklung bei den Jahrestickets: Über 81.000 Vorarlberger haben bereits ein Klimaticket, auf diesem Rekord wolle man weiter aufbauen. Bei der Dekarbonisierung des Verkehrs gehe man mit der Anschaffung von E-Bussen voran. Die Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreises werden im September bekannt gegeben, Ideen einreichen können Gemeinden, Betriebe, Organisationen, Privatpersonen, Vereine und Schulen.

(APA/Red)

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