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VCÖ fordert kleinere Autos und mehr Carsharing

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fordert kleinere Autos und mehr Carsharing.
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fordert kleinere Autos und mehr Carsharing. ©APA/BARBARA GINDL (Symbolbild)
Rund doppelt so viele CO2-Emissionen wie der Bau eines kleinen Elektroautos verursacht die Herstellung eines großen Elektro-Fahrzeuges. In einer Aussendung forderte der VCÖ kleinere Autos und mehr Carsharing.

Um die Umweltbilanz zu verbessern und die Abhängigkeit Österreichs von Rohstoffimporten zu verringern, forderte der Verkehrsklub Österreich (VCÖ) zudem mehr "Circular Mobility", also mehr Mobilität mit weniger Fahrzeugen.

Verkehrsclub Österreich fordert kleinere Autos und mehr Carsharing

Ziel des VCÖ sei es, Mobilität durch Kreislaufwirtschaft ("Circular Mobility") nachhaltiger zu gestalten. "Durch die Planung über den gesamten Kreislauf wird der Ressourcenbedarf nicht nur reduziert, sondern die Ressourcen bleiben durch Wiederverwendung und Recycling langfristig im System", so VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Dem VCÖ zufolge seien die 3,1 Millionen österreichischen Erstautos mehr "Stehzeuge" als Fahrzeuge, da sie im Schnitt nur eine Stunde täglich bewegt würden. Die rund 1,5 Millionen Zweitautos würden noch weniger gefahren, nämlich etwa eine halbe Stunde täglich. Zudem sitze bei neun von zehn Autofahrten nur eine Person im Fahrzeug.

Verkehrsclub Österreich forderte Ausbau von Carsharing-Angeboten

Aus diesem Grund fordert der VCÖ einen Ausbau der Carsharing-Angebote. Dies sei sowohl eine wichtige Säule der Kreislaufwirtschaft ("Circular Mobility") als auch ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der Klimaziele. Verstärktes Carsharing würde auch die Möglichkeit eröffnen, die Größe des Fahrzeugs an den jeweiligen Zweck der Fahrt anzupassen, denn diese habe ebenfalls einen sehr großen Einfluss auf die Umweltbilanz. "Schon die Herstellung von Pkw verursacht viel CO2 und benötigt große Mengen an Ressourcen. Wenn es gelingt, den Bedarf an Automobilität mit weniger Fahrzeugen abzudecken, dann wird ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaziele geleistet", stellte Mosshammer fest.

Verbrauchte Ressourcen gehen in Produktion stark auseinander

In der Produktion gehen die verbrauchten Ressourcen stark auseinander: Für den Bau eines Elektro-Kleinwagens würden dem Umweltbundesamt zufolge rund 10,8 Tonnen CO2 freigesetzt. Für einen Benzin-PKW der Oberklasse würden rund 13 Tonnen ausgestoßen, ein großer Diesel-PKW schlage mit 14,4 Tonnen CO2 zu Buche. Die Herstellung eines Oberklasse-Elektrowagens verursache rund 21,4 Tonnen Emissionen, also knapp doppelt so viel wie die eines elektrischen Kleinwagens. Zum Vergleich: Pro Kopf wurden 2019 in Österreich im Schnitt 9,0 Tonnen CO2-Äquivalente emittiert.

Batterie eines Elektro-SUV brauche ein Viertel mehr kritische Rohstoffe

Schon die Batterie eines mittelgroßen Elektro-SUV benötige dem Verkehrsklub zufolge im Schnitt ein Viertel mehr kritische Rohstoffe als die eines Elektroautos der Kompaktklasse. Erforderliche Materialien wie Lithium, Nickel und Kobalt würden sich ihrerseits stark negativ auf die Umweltbilanz eines Fahrzeugs auswirken. Deshalb drängt der VCÖ auf Vorgaben für die Hersteller hinsichtlich der Größe, des Gewichts und des Materialeinsatzes für Pkw. Zudem sei auf EU-Ebene ein Batteriepass einzuführen, eine Kennzeichnung der Batterie in Kombination mit einer digitalen Akte, die für mehr Transparenz bezüglich der verwendeten Rohstoffe und für die Nachverfolgung von Batterien über ihren gesamten Lebenszyklus sorgt.

Wichtig sei auch die Erhöhung des Anteils von Öffentlichem Verkehr

Ebenso wichtig für Kreislaufwirtschaft und Umweltbilanz sei die Erhöhung des Anteils von Öffentlichem Verkehr, Radfahren und Gehen. Der Energieeinsatz eines Linienbusses pro Personenkilometer sei um 77 Prozent niedriger als der eines Diesel-PKWs, der der Bahn sogar um 85 Prozent. Und dieser Wert würde noch niedriger, je mehr Personen die Öffis nützen. Rad fahren benötige gar rund 98 Prozent weniger Energie als der PKW, und Gehen sei gänzlich energieneutral.

(APA/Red)

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