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Salonvorträge starteten ins Frühjahr

©Villa Falkenhorst
Der Verein Villa Falkenhorst und die Volkshochschule Bludenz eröffneten am letzten Mittwoch die gemeinsam veranstaltete Reihe der „Salonvorträge“.
Faszinierender Vortrag von Physiker Bertram Batlogg auf Falkenhorst

Als Referent konnte mit dem Bludenz Physiker Bertram Batlogg, der nach einem mehrjährigen Aufenthalt in den USA seit 2000 als Professor für Festkörperphysik an der ETH in Zürich wirkte, ein Fachmann gewonnen werden, der in seinem Vortrag einer interessanten Frage nachging: "Wieviel Technik braucht der Mensch?"

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Basierend auf der Bedürfnispyramide von Abraham Maslow präsentierte er den über 60 Besuchern die verschiedenen Technikbereiche, durch die das Leben des Menschen – vornehmlich in den Industriegesellschaften in Europa und Nordamerika – maßgeblich geprägt wird. Neben den in den Industrienationen weitgehend erfüllten Grundbedürfnissen Ernährung, Unterkunft und Bekleidung lag ein Schwerpunkt von Batloggs Ausführungen beim Bereich „Gesundheit und Medizin“, der in den letzten 150 Jahren aufgrund der technischen Entwicklungen dramatische Veränderungen zum Guten erfuhr, was ein Blick auf Säuglingssterblichkeit und Lebenserwartung eindrucksvoll belegte. Permanente Neuerungen in der Medizintechnik, sowohl bei der Diagnostik als auch bei der Behandlung, zeigte er anhand anschaulicher Beispiele, die den Menschen nicht nur ein längeres, sondern auch ein beschwerdefreieres Leben ermöglichen.

Die heutzutage immer wichtiger werdende Balance zwischen Arbeit und Freizeit war ein weiteres Thema des Vortrags, das am Beispiel der Kaufkraftsteigerung im Verlauf des letzten Jahrhunderts dargestellt wurde. Auch die größer gewordene Freizeit schlug sich in einer ausgeprägteren Mobilität nieder.

Ein für die Besucher anscheinend außerordentlich wichtiges Thema war schließlich – das zeigte auch die an den Vortrag anschließende intensive Diskussion – die Problematik der Informationsgesellschaft von heute, mit all ihren Vorteilen, aber auch Nachteilen.

Allen war schließlich klar, dass die Frage nicht allgemein beantwortet werden kann, da die individuellen und gesellschaftlichen Einschätzungen ganz unterschiedlich sind. Letztlich sei jeder selbst gefordert, seine Bedürfnisse abzuwägen und selbst zu entscheiden, wie viel Technik er braucht bzw. besser: wie viel Technik er will!

Nächster Termin: Mittwoch, 5. April 2023

Mundart gestern und heute – Vortrag von PD Dr. Claudia Bucheli-Berger

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