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Grüne Politikerin Schoch sieht Skandal bei Wiener Polizei

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Einen Schlagabtausch in den sozialen Netzwerken liefert sich aktuell die Bregenzer Vizebürgermeisterin Sandra Schoch mit der Wiener Polizei.

Hintergrund: Die Vorarlberger Klimaaktivistin Marina Canaval berichtet über ein angeblich unverhältnismäßiges und erniedrigendes Verhalten der Wiener Polizei gegenüber den festgesetzten Aktivisten am Rande einer Protestaktion.

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"Dann wird dir das Höschen heruntergezogen"

Wie sich Marina Canaval auf ihrem Twitteraccount empört, habe man die Aktivisten zunächst gezwungen sich auszuziehen. Doch damit nicht genug: "Dann wird dir das Höschen heruntergezogen und die Vulva inspiziert.", führt die Aktivistin ihre Erfahrungen weiter aus.

Sie spricht auch direkt die Wiener Polizei an: "Noch nie hat sich in meinem Unterhöschen eine Schusswaffe, Machete oder ähnliches befunden. Beim nächsten Mal könnt ihr diese absolut unverhältnismäßige Maßnahme lassen. Be better", richtet sie sich direkt an die Landespolizeidirektion Wien.

Bregenzer Vizebürgermeisterin sieht Skandal

Für die Bregenzer Vizebürgermeisterin Sandra Schoch Grund genug selbst ebenfalls Kritik am Vorgehen der Wiener Polizei zu äußern. Es ist ein Skandal was hier passiert sei, ärgert sich die Grünen Politikerin auf Twitter. Das Vorgehen sei absolut unverhältnismäßig bei einer Verwaltungsübertretung. Unter den vielen empörten Kommentaren zum Vorgehen der Wiener Polizei finden sich auch weitere Politiker, so unter anderem die Frauensprecherin der Wiener Grünen, Viktoria Spielmann und der Grüne Nationalrat Georg Bürstmayr.

Wiener Polizei reagiert

Auch die direkt angesprochene Wiener Polizei meldet sich mit einer Klarstellung zu Wort: "Das ist kein Skandal, sondern Usus: Bei der Abgabe in den Arrest wird eine Durchsuchung gem. §40 SPG durchgeführt. Damit wird sichergestellt, dass die festgenommene Person keine Gegenstände bei sich hat, die für sie oder andere gefährlich werden könnten.", denn, "Sie würden sich wundern, was wir in Unterwäsche schon alles gefunden haben. Und natürlich wird die Durchsuchung von Bediensteten des gleichen Geschlechts durchgeführt.", lautet die Antwort der Wiener Polizei auf die Vorwürfe Schochs.

Vorarlberger Polizei bestätigt Aussagen der Wiener Kollegen

Schoch erklärt in ihrem Post auch, so ein Vorgehen gäbe es in Vorarlberg in diesem Kontext nicht. Dem widerspricht auf VOL.AT Nachfrage die Vorarlberger Polizei. "Selbstverständlich halten wir uns in Vorarlberg an die gesetzlichen Vorgaben." Bei festgenommenen bzw. vorübergehend festgenommenen Personen, werde - wie die Wiener Polizei ja erklärt hat - immer eine genaue Kontrolle inkl. Blick in die Unterhose gemacht. Kein Beamter oder Beamtin würde diese Kontrolle aus Spa´ß machen, es gehe vielmehr darum zu verhindern, dass sich die festgesetzte Person unter Umständen selbst verletzen oder eben auch die Polizisten gefährden könnte.

Ob sich die Grüne Vizebürgermeisterin und die Klimaaktivistin mit dieser Antwort zufrieden geben, bleibt abzuwarten.

(VOL.AT)

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