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Ski-WM: Kombination erste Medaillenchance für ÖSV-Männer

Johannes Strolz kämpft um eine Medaille.
Johannes Strolz kämpft um eine Medaille. ©AP
Die Männer steigen bei der Ski-WM in Courchevel/Méribel am Dienstag ins Geschehen ein.

In der Alpinen Kombination gilt Marco Schwarz wieder als einer der Favoriten, will aber als Titelverteidiger keinen Druck spüren. "Es muss alles zusammenpassen. Es sind viele, die gut Super-G und auch gut Slalom fahren", meinte der Kärntner. Auch Johannes Strolz ist als Olympiasieger unter den Medaillenanwärtern. Der Topfavorit im alpinen Zweiteiler kommt für viele jedoch aus der Schweiz.

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Wie 2021 in Cortina d'Ampezzo wird zunächst ein Super-G gefahren, nach der Halbzeitpause ermittelt ein Torlauf das Endergebnis. "Die Kombination aus beidem muss passen. Ich glaube, dass sehr viele um die Medaillen mitreden werden, auch ein paar neue Gesichter", gab sich Schwarz vor der möglicherweise letzten Kombi im WM-Programm zurückhaltend. Bei den nächsten Weltmeisterschaften in zwei Jahren in Saalbach-Hinterglemm und den Olympischen Winterspielen im darauf folgenden Winter in Mailand/Cortina könnte eine neuartige Team-Kombination auf dem Plan stehen.

Kampf um Serie

Der ÖSV würde damit eine Disziplin verlieren, in denen die Männer in Courchevel noch um die Fortsetzung einer Serie kämpfen: Seit Schladming 2013 gab es für die rot-weiß-roten Athleten jedes Jahr eine Kombi-Medaille. Romed Baumann (Silber 2013), Marcel Hirscher (Gold 2015, Silber 2017) und Schwarz (Bronze 2019, Gold 2021) heißen die erfolgreichen Akteure dieser Zeit. Neben Schwarz und Strolz schickt der ÖSV dieses Mal zusätzlich Vincent Kriechmayr, Raphael Haaser und Stefan Babinsky ins Rennen.

Die zwei aussichtsreichsten Kandidaten haben zuletzt mit dem Slalom, also der in beiden Fällen besseren Disziplin, eine Baustelle aufgemacht. "Speziell die letzten drei Rennen im Slalom waren sehr schwierig für mich, die zwei Heimrennen (in Kitzbühel und Schladming/Anm.). In Chamonix habe ich mich auch nicht einmal für den zweiten Durchgang qualifiziert", sagte der in der Vorwoche noch kranke Schwarz. In Kitzbühel war der 27-Jährige ebenfalls zu langsam für die Entscheidung gewesen, in Schladming rutschte er im Finale ab.

Strolz nur zwei Mal im Ziel

WM-Debütant Strolz hat von bisher acht Slaloms in diesem Weltcup-Winter nur zwei mit einer Platzierung beendet - die übrigen waren Ausfälle. Der Vorarlberger gab sich dennoch positiv gestimmt. "Was mir letztes Jahr geglückt ist, darf ich nicht vergessen. Es ist ein Privileg, als Österreicher bei einem Großereignis dabei zu sein. Darum freue ich mich auch auf die Kombination. Da ist egal, was vorher war", sagte er. Auch mit wenig Speedtraining sei am Dienstag alles drin. "Im letzten Jahr war ich auch im Niemandsland unterwegs, habe dann Adelboden gewonnen und der Rest von der Saison ist dann wirklich leicht von der Hand gegangen."

Jeweils auf dem Podest in Slalom und Super-G war in dieser Saison nur einer: Loic Meillard. Der Schweizer ist daher für viele der große Favorit. "Die Kombi ist immer speziell, wir hatten keine in dieser Saison. Es ist gut, in beiden Disziplinen schnell zu fahren, aber am Ende am Tag X im Super-G schnell zu sein und den Wechsel zu machen, ist nie einfach", betonte der Allrounder. "Es können viele schnell fahren, auch wenn sie kein Podest gemacht haben im Super-G oder im Slalom."

"Hoffe, dass ich es nicht verlernt habe"

Der Kreis der Kandidaten ist tatsächlich weit zu ziehen. Die Norweger Alte Lie McGrath und Aleksander Aamodt Kilde, James Crawford aus Kanada und freilich "Hausherr" Alexis Pinturault wurden von den Österreichern angeführt. Auch wenn der Franzose zuletzt ebenfalls krank war und den Chamonix-Slalom sowie Termine in Courchevel auslassen musste.

"Aber auch den Raphi würde ich hoch einschätzen, er ist brutal lässig Slalom gefahren zuletzt in den Trainings", verwies Schwarz auf seinen Teamkameraden Haaser, dem ebenfalls die WM-Premiere bevorsteht. "Slalom macht mir grundsätzlich Spaß", sagte der Tiroler. "Ich hoffe, dass ich es nicht ganz verlernt habe." In Kitzbühel war er zuletzt im Weltcup als Vorläufer auf dem Ganslernhang unterwegs.

Für Speed-Aushängeschild Kriechmayr und Babinsky wird im Slalom nicht mehr viel zu holen sein. Die beiden wollen die Herausforderung aber ernst nehmen. "Es ist ein Rennen, nicht nur ein Training oder ein Warm-up. Ich werde versuchen, da meine beste Leistung abzurufen. Natürlich sind meine Chancen sehr gering", so Kriechmayr. Babinsky betonte, er freue sich "irrsinnig". "Leider gibt es in der Kombination nur wenige Rennen, meistens nur bei den Großereignissen", sagte der Steirer, der dritte WM-Debütant im Bunde.

(APA)

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