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Nach 20 Jahren: Brendon Urie verkündet Ende der Band Panic! At the Disco

Sänger Brendon Urie hat das Ende von Panic! At the Disco bekanntgegeben.
Sänger Brendon Urie hat das Ende von Panic! At the Disco bekanntgegeben. ©AFP
US-Sänger Brendon Urie löst nach fast 20 Jahren das Musikprojekt Panic! At the Disco auf.
Panic! At the Disco - Live on Stage
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Brendon Urie auf dem Red Carpet
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Die anstehende Europatournee mit dem aktuellen Album "Viva las Vengeance", welche die Formation am 20. Februar auch in die Wiener Stadthalle führt, sollen die letzten Auftritte werden, wie der 35-Jährige bekanntgab. Grund für die Entscheidung sei die Schwangerschaft seiner Ehefrau Sarah, schrieb Urie. Manchmal müsse eine Reise enden, damit eine neue beginnen könne.

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"Die Aussicht, Vater zu werden und zu sehen, wie meine Frau Mutter wird, macht mich demütig und aufgeregt. Ich freue mich auf dieses nächste Abenteuer", erklärte Urie. "Also werde ich dieses Kapitel meines Lebens abschließen und mich ganz auf meine Familie konzentrieren, und damit wird es auch Panic! At the Disco nicht mehr geben."

Panic! At the Disco und die Hymnen einer ganzen Jugendbewegung

Weltweite Bekanntheit erlangte die Band bereits ein Jahr nach ihrer Gründung (2004) mit dem Debütalbum "A Fever You Can’t Sweat Out". Mit den darauf befindlichen Songs wie "Lying Is The Most Fun A Girl Can Have Without Taking Her Clothes Off" schufen sie Hymnen für eine ganze von der Emo-Szene geprägte Generation der frühen 2000er.

Schon damals bewies die Band ihre Leidenschaft für aufwendige und künstlerisch ausgefallene Musikvideos, räumte so bereits im Jahr 2006 mit "I Write Sins Not Tragedies" den MTV Video Music Award für das beste Video des Jahres ab.

Diese Leidenschaft für das künstlerische Erzählen von Geschichten, sowohl lyrisch als auch visuell, zog sich durch die gesamte beinahe 20 Jahre andauernde Band-Geschichte. So hatten Fans 2013 mit der Veröffentlichung des Songs noch keine Ahnung, dass das ohnehin bereits beeindruckende Musikvideo Jahre später das Mittelstück einer ganzen durch diverse Musikvideos verbundenen Geschichte darstellen sollte.

Ein audioviduelles Kunstwerk über drei Teile (und ebenso viele Alben)

Während sich das chronologisch betrachtet zuletzt veröffentlichte der drei entsprechenden Musikvideos, "Say Amen (Saturday Night)" (2018), um einen heftigen Kampf zwischen Urie und unzähligen Einbrechern dreht, bemerkten eingefleischte Fans bereits, dass es sich hierbei um mehr als nur ein für sich stehendes Video handeln könnte. Als der Sänger zum Ende hin von einer sich als Affäre tarnenden Diebin niedergeschlagen wird und das Bewusstsein verliert, steht für viele fest: Es handelt sich um die zugegeben recht brutal aufgezogene Vorgeschichte zu dem bereits 2013 veröffentlichten Song "This Is Gospel".

Und tatsächlich, das Musikvideo zu dem fünf Jahre zuvor veröffentlichten Song knüpft erzählerisch genau an dem Moment an, an dem das Video zu "Say Amen (Saturday Night)" endet. Der Sänger liegt nun auf einer Krankenhaustrage, wo ihn Ärzte für Tod erklären. Urie wehrt sich krampfhaft gegen sein eigenes Ableben, auch dann noch, als er bereits in einen Sarg gebettet unter die Erde gebracht wird. Doch für den Sänger gibt es kein Entrinnen, immer wieder wird er zurück in den Abgrund gezogen, bis er schließlich aufgibt und das Video endet.

Wer denkt, dass es damit gewesen sein soll, täuscht sich: Denn hier kommt "Emperor's New Clothes" ins Spiel. Das 2016 erschienene Video erschien chronologisch gesehen genau zwischen den beiden anderen Teilen der Trilogie. So ließ sich für aufmerksame Fans bereits ein Zusammenhang mit "This Is Gospel" erkennen, immerhin beginnt das neue Video bereits mit Szenen aus seinem Vorgängervideo. Wie weit sich die Geschichte jedoch noch spielen würde, hätte damals wohl noch keiner erahnen können. Thematisch dreht sich der aus erzählerischer Perspektive letzte Teil der Reihe übrigens um die Ankunft Uries in der Unterwelt beziehungsweise der Hölle, wo er schnell zu deren neuem Meister aufsteigt.

(Red./APA/dpa)

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