Einer gefährdeten Fischart auf die Sprünge helfen
Im Einsatz für die gefährdete Bodensee-Seeforelle sah man die letzten Tage immer wieder Mitglieder des Fischereivereins Schwarzach-Rickenbach im Flusslauf der Schwarzach stehen und mit großen Keschern hantieren. Sobald Ende September die Fangsaison an der Schwarzach endet, beginnt für die engagierten Fischer die Zeit der genauen Beobachtung. Werden die Seeforellen wieder vom Bodensee in die Schwarzach aufsteigen, um sich fortzupflanzen? „Die Beantwortung dieser Frage wird nicht mehr dem Zufall überlassen, denn die Seeforelle gehört zur Familie der Lachsfische und gilt als eine der gefährdetsten Forellenarten in Europa. Sie wandert im Herbst aus den Voralpenseen zum Laichen in die Zu- und Abflüsse. In Vorarlberg sind dies die Bregenzerach, Dornbirnerach, der Rhein und eben auch die Schwarzach. Bis zu 15 Kilogramm schwer und über einen Meter lang wird der majestätische Fisch, der auch der Silberbarren des Bodensees genannt wird“, erläutert Peter Mayrhofer, seines Zeichens Obmann des FV Schwarzach-Rickenbach.
Fortbestand sichern
Werden große Seeforellen bei ihrem typischen Laichverhalten beobachtet, beginnt die Arbeit. Gemeinsam mit Mitarbeitern vom Landesfischereizentrum in Hard wird ein Teil der Seeforellen mittels Elektrofischerei gefangen, zum Abstreifen in das Fischereizentrum gebracht und dort wieder in die Freiheit entlassen. Die befruchteten Eier hingegen werden in sogenannten Brutrahmen erbrütet, bevor nach rund sechs Wochen Larven schlüpfen. Ab Mitte April werden die circa vier bis fünf Zentimeter kleinen Fische wiederum in die Schwarzach, den Rickenbach und die Minderach eingesetzt. Nach ein bis zwei Jahren in der Schwarzach wandern die Jungfische in den See ab, um dann nach ein paar Jahren wieder in ihre Heimatgewässer zum Ablaichen aufzusteigen. „Der Erfolg der letzten Jahre spricht für sich: Die Zahl der Aufsteiger nahm deutlich zu, auch wenn die regulierte und hart verbaute untere Schwarzach keine idealen Plätze zum Ablaichen bietet“, erklärt Peter Mayrhofer abschließend.