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Presserat verurteilt Chat-Affären von Schrom und Nowak

Die Chats von Rainer Nowak und Mathias Schrom werden vom Presserat "klar verurteilt".
Die Chats von Rainer Nowak und Mathias Schrom werden vom Presserat "klar verurteilt". ©APA/HANS PUNZ (Symbolbild)
Laut dem Presserat sind die öffentlich gewordenen Chat-Affären von ORF-TV-News-Chefredakteur Matthias Schrom und "Presse"-Chefredakteur Rainer Nowak "klar zu verurteilen".
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Der Senat 2 des Selbstkontrollorgans hält in einer Aussendung fest, dass die in den Chats zu Tage getretenen Einstellungen und Vorgänge aus medienethischer Sicht zu verurteilen seien.

Chat-Affären von Schrom und Nowak

Chefredakteurinnen und -redakteure sollten Vorbilder für ihr Redaktionsteam sein und Einflussnahmen von außen rigoros abwehren (Punkt 4.1 des Ehrenkodex für die österreichische Presse). Zudem werden sie ihrer Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit und Redaktion nur dann gerecht, wenn ihre eigenen privaten Interessen keinen Einfluss auf redaktionelle Inhalte haben (Punkt 11 des Ehrenkodex). Zwar zähle regelmäßiger Kontakt zu politischen Akteuren auch zu den Aufgaben von Chefredakteuren, doch sei es dabei unbedingt erforderlich, die professionelle Distanz einzuhalten.

Presserat verurteilt Chats von Nowak und Schrom

Nach Meinung des Senats 2 stehen die nun bekannt gewordenen Chatnachrichten diesen Anforderungen "diametral entgegen". Politische Änderungswünsche seien anscheinend willfährig entgegengenommen worden. Zudem wurden Tipps erteilt, wie politische Akteure Anfragen des eigenen Redaktionsteams am besten abwehren können. "Die Chatnachrichten zeichnen ein Sittenbild, das die Öffentlichkeit zu Recht empört und damit der Medienbranche insgesamt schadet", konstatierte der Presserat.

Frauennetzwerk Medien meldete sich zu Wort

Auch das Frauennetzwerk Medien meldete sich zur Causa zu Wort. "In Krisen- und Kriegszeiten braucht es Qualitätsjournalismus dringender denn je als vierte, kontrollierende Macht im Staat - keinen Boys Club aus Politikern und einzelnen Medienvertretern, die für die eigene Karriere die Integrität dieses wunderbaren Berufes opfern", teilte das Netzwerk per Aussendung mit. Es gebe in der Branche eine "Vielzahl an Kolleginnen und Kollegen, die kritisch, objektiv und transparent" arbeite. "Als Vorstand des Frauennetzwerks Medien fordern wir, dass künftig sie Führungsverantwortung in ihren Medienhäusern bekommen."

(APA/Red)

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