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"Presse"-Chef Nowak stellt seine Funktionen auf ruhend

Rainer Nowak stellt seine Aufgaben bei der "Presse" vorerst auf ruhend.
Rainer Nowak stellt seine Aufgaben bei der "Presse" vorerst auf ruhend. ©APA/HERBERT NEUBAUER (Symbolbild)
Der "Presse"-Chefredakteur und -Herausgeber Rainer Nowak stellt seine Funktionen vorerst aus eigener Entscheidung auf ruhend.

Das teilte die Styria Media Group am Montag mit. Ausschlaggebend war ein Bericht der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Daraus geht hervor, dass er sich mit Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid bezüglich einer angestrebten Position in der ORF-Chefetage austauschte. Auch liegt eine anonyme Anzeige rund um wohlwollende Berichterstattung und Interventionen vor.

Nowak stellt Aufgaben bei "Presse" auf ruhend

Die Styria Media Group hat aufgrund der Vorwürfe entschieden, eine interne Prüfung einzuleiten. Bis zum Vorliegen der Untersuchungsergebnisse führt Florian Asamer, stellvertretender Chefredakteur der "Presse", die Chefredaktion.

Nowak wollte an die Spitze des ORF gelangen

Aus im Zuge des WKStA-Berichts veröffentlichten Chat-Auszügen geht hervor, dass Nowak Ambitionen hegte, an die Spitze des ORF zu gelangen und er sich dafür offenbar Unterstützung von Schmid erhoffte. So schrieb Schmid, damals Generalsekretär im Finanzministerium, etwa: "Jetzt du noch ORF-Chef"/"Alter - dann geht's aber ab"/"Danke für alles." Nowak reagierte mit: "Ehrensache. Jetzt musst du mir bitte beim ORF helfen." Schmid: "Unbedingt." Darüber hinaus gab Nowak Schmid Wording-Tipps für die Kommunikation mit seiner Redaktion.

Laut Nowak gab es keinen Deal mit Schmid

Nowak hielt dazu fest, dass es nie einen Deal mit Schmid gegeben habe. Auch wandte er sich an die Leserinnen und Leser der "Presse" und entschuldigte sich für die "Tonalität und unangemessene Nähe" der Chatverläufe. Er betonte, dass kein Interventionsversuch in der Berichterstattung Niederschlag gefunden haben soll und die Vorwürfe ihn und nicht die Redaktion beträfen.
In Hinblick auf die anonyme Anzeige, die sich um wohlwollende Berichterstattung und Interventionen für seine Partnerin dreht, teilte Nowaks Anwalt mit, dass die WKStA von der Einleitung eines Verfahrens abgesehen habe und der Oberstaatsanwaltschaft empfahl, die Anzeige zurückzulegen. Eine Sprecherin der WKStA bestätigte lediglich, dass ein Vorhabensbericht zu der Anzeige vorgelegt wurde. Eine formelle Enderledigung gebe es bisher nicht.

In der Causa traf sich Nowak mittlerweile mit dem Redaktionsausschuss der "Presse". Eine Redaktionsversammlung ist für heute geplant.

(APA/Red)

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