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Missbrauchsvorwürfe in Kindergarten in Wien-Hietzing

Was passierte in Kindergarten in Wien-Hietzing?
Was passierte in Kindergarten in Wien-Hietzing? ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
In einem privaten Kindergarten im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing soll eine Assistentin einen Vierjährigen geschlagen und im Genitalbereich gezwickt haben. Die Eltern seien bei einem Anruf stutzig geworden und zogen laut "ZIB 2" und "Krone" eine Therapeutin zu Rate, der sich das Kind anvertraute.

Eine Assistentin soll in einem privaten Kindergarten in Wien-Hietzing einen vierjährigen Buben mehrfach geschlagen und im Genitalbereich gezwickt haben. Die Eltern seien stutzig geworden, als die Einrichtung im Frühling dieses Jahres angerufen habe, dass sich das Kind Haare ausgerissen habe. Die Eltern zogen daraufhin laut "ZIB 2" und "Krone" (Mittwoch-Ausgabe) eine Therapeutin zu Rate, der sich der Bub anvertraute. Die Frau sei suspendiert worden, die Ermittlungen laufen.

Bub soll Therapeutin erzählt haben, dass ihn Kindergartenassistentin geschlagen habe

Das Kind habe der Therapeutin erzählt, dass es von der Kindergartenassistentin geschlagen worden sei. "Und ich habe dann ihn gefragt, hat dir diese Assistentin weh getan? Und er hat mir gesagt, heute nicht", erinnerte sich die Mutter - die Familie möchte zum Schutz des Buben anonym bleiben - im "ZIB 2"-Interview. Die Schläge seien laut "Krone" ein Bestrafungsritual fürs In-die-Hose-Machen gewesen.

Kindergarten in Wien-Währing sagte, kein anderes Kind habe von Schlägen erzählt

Die Eltern habe daraufhin die Kindergartenleitung informiert, die sich hinter die Betreuerin gestellt habe. Dem ORF gegenüber sagte der Kindergarten, kein anderes Kind habe von Schlägen erzählt, außerdem hätte man den Vorfall der MA 11 (Amt für Jugend und Familie) gemeldet.

"Hier haben wir sofort den Kinderschutz sichergestellt, indem wir veranlasst haben, dass die Mitarbeiterin, die eine Assistentin ist, sofort aus dem Kinderdienst zu entfernen ist", sagte MA 11-Sprecherin Ingrid Pöschman im "ZIB 2"- Interview. Der Betreiber des Kindergartens ist ein gemeinnütziger Verein. Dessen Sprecher Robert Merker wurde in der "Krone" zitiert: "Die Mitarbeiterin wurde sofort freigestellt. Ich möchte betonen, dass die anderen Kinder traurig sind, dass sie nicht mehr da ist."

Staatsanwaltschaft eingeschaltet

Auch die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet. Ermittelt wird laut ORF wegen des Verdachts des Quälens und Vernachlässigens unmündiger Personen. Der Bub habe nachträglich auch erzählt, die Assistentin habe ihn in die Geschlechtsteile gezwickt. Die Ermittlungen könnten damit ausgeweitet werden, so Johannes Bügler, der Anwalt der Familie. "Der vorliegende Fall unterscheidet sich von ähnlich gelagerten Fällen, insbesondere dadurch, dass das Kind tatsächlich einen sexuellen Übergriff sehr bildhaft und sehr detailreich schildert und da, glaube ich, liegt die Latte jetzt doch sehr hoch zu sagen, hier stelle ich das Verfahren ein."

Kindergarten in Wien-Währing: Vorfälle schon in Vergangenheit?

Der ORF zufolge soll es in dem Kindergarten bereits in der Vergangenheit Vorfälle gegeben haben. Kinder seien zum Aufessen und zum Mittagsschlaf gezwungen worden sein. Die MA 11 habe daraufhin die Kontrollen verstärkt und einen für die Eltern "verstörenden Bericht" erstellt, hieß es. Die MA 11 zog damals folgende Konsequenz, wie Pöschmann berichtete: "Wir haben die Obfrau sowie die Leiterin damals austauschen lassen und die Pädagogin hat von uns klare Vorgaben bekommen hinsichtlich Fortbildung und Supervision."

Die Stadt Wien will die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft abwarten, bevor möglicherweise weitere Konsequenzen gezogen werden. "Die Staatsanwaltschaft prüft noch. Solange das der Fall ist, kann die Behörde abseits dessen, dass sie die beschuldigte Assistentin sofort abgezogen hat, nicht viel machen", sagte Manfred Kling, Sprecher des für die Kindergärten zuständigen Stadtrats Christoph Wiederkehr (NEOS) der APA.

(APA/Red)

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