Metaller-KV: Montag bringt zweite Runde - Betriebsversammlungen drohen

Am Montag gehen die Verhandlungen für den Kollektivvertrag 2023 in der Metalltechnischen Industrie (FMTI) weiter. Sollte es keine Einigung geben, dann wollen die Arbeitnehmervertreter Betriebsversammlungen in der gesamten Metallindustrie abhalten. Am Tisch liegt die Forderung nach 10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt, derzeit liegt der Mindestlohn bei 2.090 Euro brutto. Die Arbeitgeber haben noch kein Angebot gelegt.
Verhandlungen für KV in Metalltechnischer Industrie: Fortsetzung am Montag
Sie hätten aber gerne die Anti-Teuerungs-Maßnahmen der Regierung bei der Lohnrunde mit berücksichtigt. Berechnungen von Finanzministerium und Wirtschaftskammer hätten ergeben, dass mit den Regierungsmaßnahmen "bereits große Teile der Teuerung des Jahres 2022 ausgeglichen wurden", teilte FMTI-Obmann Christian Knill diese Woche mit. 2023 würden weitere Maßnahmen - wie die Abschaffung der kalten Progression - die Haushalte entlasten. Für Knill ist damit die Erhaltung der Kaufkraft "zu einem sehr großen Teil" bereits abgesichert", daher seien die Forderungen der Gewerkschaft "unrealistisch".
Metaller-KV: Wird es Betriebsversammlungen geben?
Zuvor hatten sich die Chefverhandler der Arbeitnehmer, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA), von ihren Betriebsräten grünes Licht für Betriebsversammlungen geholt, sollte es am kommenden Montag keine Einigung geben. "Die Unternehmen haben sehr gut verdient. Jetzt sind die Beschäftigten mit kräftigen Lohnerhöhungen an der Reihe", so Wimmer. Neben 10,6 Prozent mehr Bruttolohn soll es auch eine deutliche Anhebung der Lehrlingseinkommen, einen Zuschlag von 50 Prozent für Samstagsarbeit, einen Überstundenzuschlag von 75 Prozent für die zehnte Arbeitsstunde und die leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche geben.
Handel startet am Dienstag in KV-Verhandlungen
Einen Tag nach der zweiten Metallerrunde, am Dienstag, startet der Handel in seine Kollektivvertragsverhandlungen. Auch hier haben die Arbeitnehmervertreter bereits eine Einrechnung der Anti-Teuerungsmaßnahmen der Regierung abgelehnt.
(APA/Red)