Corona-Impfstoff als Nasenspray entpuppt sich als Flop

Die Dynamik der Covid-19-Pandemie verändert auch ständig die Situation rund um die Entwicklung und Zulassung der Vakzine. Einen Dämpfer gab es jetzt bei den mit großen Hoffnungen erwarteten intranasalen SARS-CoV-2-Vakzinen. Ein Entwicklungsprodukt von AstraZeneca zeigte in einer ersten Studie am Menschen wenig Immunogenität.
Forschung an Corona-Impfstoff als Nasenspray
Als Nasenspray anwendbare Impfstoffe gegen Covid-19 sollten eigentlich große Vorteile bieten: eine einfache Anwendung und das Auslösen eines lokalen Immunschutzes in den Schleimhäuten der Atemwege. Zusätzlich zu einer Reaktion des gesamten Immunsystems soll das schon die Infektion über die Atemwege verhindern. Die injizierbaren Vakzine schützen vor schweren Erkrankungen, deutlich weniger vor einer Infektion mit SARS-CoV-2.
Intranasale Corona-Vakzine laut Studie gering immunogen
Vorerst sieht dürft es damit aber relativ schlecht aussehen. "Britische Wissenschafter untersuchten nun in einer Phase-I-Studie die Wirksamkeit und Verträglichkeit der intranasalen Applikationsform des Vektor-Impfstoffes Vaxzevria (ChAdOx1 nCoV-19, AZD1222, AstraZeneca)", schrieb jetzt das Deutsche Ärzteblatt. Im Tierversuch hätten sich vielversprechende Effekte gezeigt. In einer noch nicht von Experten begutachteten Studie der Phase I mit 42 Probanden als Preprint-Veröffentlichung (eBioMedicine; 2022, Doi:10.1016/j.ebiom.2022.104298) stellte sich der Kandidatimpfstoff, der in unterschiedlicher Dosierung verabreicht wurde, vorerst als im Vergleich zur injizierbaren Vakzine nicht besonders immunogen.
Kein Vergleich zu klassischer Corona-Schutzimpfung bei Wirkung
"Antigenspezifische mukosale (in der Schleimhaut vorkommende; Anm.) Antikörper ließen sich nur bei wenigen Teilnehmern nachweisen. Die Konzentrationen überschritten nur selten die Werte nach einer Infektion mit SARS-CoV-2. Insgesamt fiel die systemische Immunantwort nach intranasaler Applikation schwächer aus als nach intramuskulärer Gabe des Vektor-Impfstoffs. Spezifische Antikörper in der nasalen Schleimhaut waren dagegen bei denjenigen feststellbar, die nach der intranasalen Impfung eine intramuskuläre Injektion mit dem mRNA-Vakzin erhielten. Auch die Boosterwirkung (nach zweiter Impfung; Anm.) war nicht überzeugend. Eine SARS-COV-2-Infektion trat bei sieben der 42 Teilnehmenden auf", schrieb das Deutsche Ärzteblatt.
(APA/Red)