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Vienna Design Week ab 16. September in Wien

Ab 16. September findet die Vienna Design Week zum 16. Mal in Wien statt.
Ab 16. September findet die Vienna Design Week zum 16. Mal in Wien statt. ©APA/HERBERT PFARRHOFER (Sujet/Archiv)
Am Freitag, dem 16. September, findet zum 16. Mal die Vienna Design Week mit rund 200 Veranstaltungen in ganz Wien statt.

Die Vienna Design Week führt ab Freitag durch ganz Wien. Gastland gibt es erstmals keines, dafür drei Festivalzentralen im Fokusbezirk Mariahilf. Der Schwerpunkt auf Diversität zeigt sich etwa in der Zusammenarbeit mit dem Kulturprojekt "kültüř gemma!", die Passionswege sind mit zwei Ausstellungen zurück. Unter anderem will die Design Week erörtern, wie Design zu sozial und ökologisch nachhaltigen Lösungen beitragen kann.

16. Vienna Design Week: Ökologie und Instantnudeln

"Ich glaube, dass das Festival zum Besuch sehr bequem ist, weil wir viel Programm im 6. Bezirk konzentriert haben", so Direktor Gabriel Roland am Donnerstag bei der Präsentation. In Mariahilf gibt es diesmal nicht nur eine, sondern drei Zentralen, in denen ebenfalls Ausstellungen rund um Design stattfinden. "Die drei Orte haben jeweils ein sehr eigenes Profil", erklärt Roland im Gespräch mit der APA. Die "Gstättn", eine Baulücke im Freien, könne Projekte in einer anderen Größenordnung zeigen, die "Zentrale in der Gasse" erzähle die Gewerbegeschichte von Mariahilf, und die "Gewölbezentrale" gewähre den Besuchern Einblicke in einen Ort, den sie noch nie gesehen hätten.

Fehlendes Gastland bei Vienna Design Week sei kein Manko

Das fehlende Gastland sieht Roland nicht als Manko: "Man muss es nicht erzwingen." In Zukunft werde es zwar wieder ein Gastland geben, das Festival sei aber auch durch internationale Beiträge gut vernetzt. Mit einem Fellowship für Migranten und Migrantinnen in Kooperation mit "kültüř gemma!" wolle man sich auch für neue Gemeinschaften öffnen. "Bei der Zusammenarbeit geht es darum, migrantische Communities in den Kulturbetrieb hineinzubringen."

Internationales Design verschmilzt mit Wiener Hnadwerkskunst

Das beliebte Konzept der Passionswege, bei dem internationales Design und Wiener Handwerkskunst verschmelzen, ist mit zwei Ausstellungen zurück. In der Mollardgasse kann man beispielsweise in die Werkstatt von Ursula Klein blicken, die mit dem Betrieb schulteswien in der dritten Generation Kunstwerke aus Plastik schweißt. Für die Passionswege hat sie sich mit dem deutschen Designer Frieder Bohaumilitzky zusammengetan und die Installation "Unter dem Pflaster liegt der Strand" geschaffen. "Uns eint nicht nur eine Passion für aufblasbare Objekte, sondern auch ein Interesse an politischen Inhalten", so Bohaumilitzky.

Installation von Bohaumilitzky bei Vienna Design Week in Wien zu sehen

Zu sehen ist die Installation jedoch nicht im schulteswien sondern in der wenige Meter entfernten Festivalzentrale auf der Gstättn. Mit der aufgeblasenen Installation, die unter anderem aus einer großen Luftmatratze besteht, wolle das Duo "einen Spielplatz schaffen", verkündet Bohaumilitzky. Direkt daneben präsentiert die Künstlerin Lucy Li ihre Arbeit "Navigational Superpowers". Wer sich die Kopfhörer aufsetzt, wird statt mit einer optischen Landkarte mithilfe von Geräuschen ans Ziel geführt. Dadurch sollen alternative Möglichkeiten der Navigation in der Stadt ausprobiert werden, so Li. Durch die fledermausähnliche Orientierung müsse man keiner strikten Linie folgen und könne die Stadt aktiver wahrnehmen.

Zahlreiche Talks gehören zum Programm der Vienna Design Week

Zum Programm gehören unter anderem auch zahlreiche Talks, etwa zum Thema "Klassismus und Migration - Barrieren im Designbereich", verschiedene Touren durch Mariahilf, wie z. B. die "Beislprotokolle" und öffentlich zugänglich Vorträge und Diskussionen unter dem Titel "Conference Circles". Mit einem Open Call rief die Design Week zusammen mit der Erste Bank zur Einsendung von Ideen und Konzepten rund um das soziale Miteinander auf. Ausgewählt wurden "Dare to share and wear", mit dem Thema Kleidertausch, die Intervention "Expo!", die Mariahilf zum Weltausstellungsgelände erklärt, und "The instant noodle repair cafe", wo die Vielfältigkeit von Instantnudeln im künstlerischen Ra(h)men greifbar gemacht wird.

Urban Food & Design bei der Design Week in Wien ab 16. September

Essen steht auch beim Format Urban Food & Design im Zentrum, das in Kooperation mit der Wirtschaftsagentur Wien Designlösungen für die Lebensmittelindustrie entwickelt. Dass auch ein Museumsbesuch so etwas wie Fastfoodkonsum sein kann, ist Thema der MAK Design Nite, die am 20. September mit einem überdimensionalen "Big MAK Menü" auf der Design Week vertreten ist. In der Säulenhalle bekommen die Besucher dort Nachbildungen von Designikonen aus der MAK-Sammlung serviert, wie das Museum in einer Presseaussendung schon als kleinen Vorgeschmack verrät.

(APA/Red)

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