Tirol-Wahl 2022: Gebi Mair (Grüne) im Porträt

Bereits seit Mitte der 2000er-Jahre ist Gebi Mair fester Bestandteil der Tiroler Politik. 2008 zog er als Oppositionspolitiker in den Landtag ein. Seitdem ist der passionierte Sportler auf der landespolitischen Karriereleiter nach oben geklettert. Als Klubobmann und Spitzenkandidat der Tiroler Grünen steht er vor der Tiroler Landtagswahl 2022 am Scheideweg.
Gebi Mair liebäugelt mit Alternativen zur ÖVP nach der Tirol-Wahl
Dass er mit dem Spitzenkandidaten der ÖVP, Anton Mattle, gut kann und auch in einer Regierung sein will, hat Mair mehrmals betont. Immerhin kennen sich die beiden von der Bergrettung, bei der sie aktiv sind. Der im Tiroler Stubaital geborene Mair engagiert sich auch im Tal als Rettungssanitäter beim Roten Kreuz Innsbruck. Doch zuletzt liebäugelte er im APA-Interview auch mit Varianten abseits der ÖVP - "vieles" werde nach dem 25. September rechnerisch möglich sein, schickte er voraus.
Mairs Aufstieg vom Innsbrucker Gemeinderat bis in den Tiroler Landtag
In Innsbruck - wo er Politikwissenschaften studierte - startete Mair seine politische Karriere. 2006 zog er in den Innsbrucker Gemeinderat ein, zwei Jahre später hatte er bereits ein Landtagsmandat in der Tasche. 2013, als die Grünen erstmals in Tirol eine Regierungsbeteiligung erreichten, stieg er zum Klubobmann auf, wobei er mit seinem ÖVP-Pendant Jakob Wolf eine gute, weitgehend harmonische Zusammenarbeit pflegte - wie beide erst kürzlich bei einer Pressekonferenz bekundeten.
Dennoch wurde Mair, auch ob seiner in Vor-Regierungsjahren kantigen, lauten und ÖVP-kritischen Oppositionspolitik, von vielen in der ÖVP als Oppositionsansage gedeutet. Immerhin erklärte nur einen Tag nach Mairs Wahl zum Spitzenkandidaten Mitte Juni - damals war noch von einem Wahltermin im Frühling 2023 ausgegangen worden - ÖVP-Landeshauptmann Günther Platter, doch nicht mehr antreten zu wollen, und die vorgezogenen Landtagswahlen waren angerichtet.
Mair will im Wahlkampf für die Tirol-Wahl grüne Kernthemen besetzen
Der "Umweltfighter", wie Mair sich selbst gerne bezeichnet, versucht im Wahlkampf grüne Kernthemen zu besetzen. Dabei bedient er sich auch fleißig der Social-Media-Plattform Twitter und wusste die Aufregung rund um in der Sommerhitze schmelzende Gletscher samt Sommerskibetrieb für sich zu nutzen. Außerdem setzt er im Landtagswahlkampf auf das Schlagwort "Sicherheit" - nicht nur vor Gewalt, sondern auch vor Umweltkatastrophen, Krieg und "Sicherheit am Konto" angesichts der Krise.
Seit Juni ist Mair, ein geeichter Wahlkämpfer und Stratege, in der Landespartei ganz oben. Bei einem Online-Voting der grünen Basis setzte er sich gegen Soziallandesrätin Gabriele Fischer durch. "Für mich als offen homosexuellen Mann wäre es fair, einmal ganz vorne zu stehen", hatte er Ende April bei Bekanntgabe seiner Kandidatur erklärt.
Gebi Mair: Zur Person
Gebi Mair wurde am 15. Jänner 1984 in Fulpmes im Stubaital geboren. Er besuchte das Bischöfliche Gymnasium Paulinum in Schwaz. 2010 schloss er das Studium der Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck ab. Von 2006 bis 2008 war er Innsbrucker Gemeinderat der Grünen. 2008 eroberte er ein Landtagsmandat, seit 2013 - dem Beginn der schwarz-grünen Landeskoalition - fungiert er als Klubobmann.
(APA/Red)