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NEOS vor Tirol-Wahl auf der Straße auf Stimmenfang

NEOS setzen im Tirol-Wahlkampf auf Gespräche.
NEOS setzen im Tirol-Wahlkampf auf Gespräche. ©APA/EXPA/JOHANN GRODER
Der Tiroler NEOS-Spitzenkandidat Dominik Oberhofer und seine "Chefin" Beate Meinl-Reisinger waren in Innsbruck im Duo-Einsatz und wollen mit Straßenwahlkampf und Gesprächen Wählerstimmen einfahren.

Eine (Noch)-Kleinpartei geht in Innsbruck vor der Tiroler Landtagswahl auf Stimmenfang. Schritt für Schritt. Zuckerwatte, Punschkrapfen und Luftballons sind bei diesem mühsamen Weg omnipräsent. Vorrangig wolle man am Freitag zuhören, betont der Tiroler NEOS-Spitzenkandidat Oberhofer vor einer wolkenverhangenen Nordketten-Kulisse. Denn, so ist er sich sicher, die Leute wollen jetzt vor der Landtagswahl am 25. September "vor allem reden".

NEOS setzen im Tirol-Wahlkampf auf Gespräche

Mit politischen Inhalten überfallen wolle er deshalb die Leute aktuell nicht wirklich. Eher schon dort abholen, wo sie eben stehen: "Wir kommen auf diese Weise auf ganz viele Themen." Zuhörend bringt er aber dann doch immer wieder die Wahlkampfpunkte ein, die für ihn wichtig sind. "Energie und Nachhaltigkeit sind in diesem Wahlkampf absolut zentral", sagt er.

Die Gespräche drehen sich aber meist um ganz andere Lebensaspekte der Passanten. Ein älterer Herr beklagt den bürokratischen Leidensweg seiner behinderten Tochter, ein Mann Mitte Dreißig spricht darüber, dass das mit der Politik insgesamt alles in eine falsche Richtung gehe. Zumindest bei ersterem Thema findet Oberhofer einen Anknüpfungspunkt im parteipolitischen Sinne: "Die überbordende Bürokratie ist auch für uns NEOS ein Problem."

NEOS-Zuhörmarathon mit Zuckerwatte, Krapfen und Biopilzen

Zwischen und während den Gesprächen, die meist eher einem Eruieren von diversen Problempunkten denn flüchtigen Begegnungen gleichen, wird von den in pink gekleideten Wahlkämpfern rund um NEOS-Spitzenkandidat Oberhofer eifrigst Zuckerwatte verteilt. Und später noch dutzende Punschkrapfen, sowohl für Passanten als auch umliegende Geschäftstreibende. Die pinken Ballons mit Parteilogo und ein Wasserball mit NEOS-Aufdruck finden ebenfalls recht guten Absatz, meist bei einer eher jüngeren Zielgruppe.

Auch NEOS-Chefin Meinl-Reisinger im Tiroler Straßenwahlkampf im Einsatz

Bundesparteivorsitzende Meinl-Reisinger, die sich mit etwas Verspätung ebenfalls in den Straßenwahlkampf einbringt, begegnet in Innsbruck offenbar einigen Fans. Ein Herr um die 50 will unbedingt ein Foto mit der NEOS-Parteichefin machen, eine andere Frau um die 60 würde sich generell mehr Frauen wie Meinl-Reisinger in der Politik wünschen.

Abseits von den "Fans" versucht die Parteivorsitzende aber auch mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die noch nicht restlos überzeugt sind. "Darf ich ihnen etwas mitgeben", sagt sie dann salopp, aber freundlich mit Flyern bewaffnet und erntet damit nicht immer Begeisterungsstürme, sondern auch das eine oder andere verneinende Kopfschütteln.

Stimmung für die NEOS bei bevorstehender Landtagswahl in Tirol "sehr gut"

Einstweilen holt sich auch Oberhofer verschiedenste Stimmen ab. Von einem "Ich bin am überlegen, ob ich Sie wähle" bis hin zu eher ablehnenden Haltungen ist dabei alles vertreten. "Die Stimmung für die NEOS bei der kommenden Landtagswahl ist meiner Ansicht nach sehr gut", meint er schließlich als eine Art Fazit zum Wahlkampfeinsatz bei der Innsbrucker Annasäule. Selbige Stimmung sieht auch Meinl-Reisinger. Sie verstehe aber auch, dass es eine gewisse "Politikverdrossenheit" gebe.

Mit dieser kurzen Diagnose verlässt das Duo schließlich die Tiroler Landeshauptstadt, um einen Betrieb im Innsbrucker Umland zu besuchen, der Bio-Pilze produziert. Die beiden Unternehmer schildern ausführlich und leidenschaftlich die Unternehmensentwicklung, Firmengeschichte und Konzept.

Meinl-Reisinger und ihr Tiroler Statthalter lauschen andächtig, die Vorsitzende outet sich als Pilzfan, ihr Landeschef greift die Pilz-Steilvorlage zugleich auf: "Das sind die Geschenke bei unseren kommenden Tür-zu-Tür-Gesprächen." Nach rund einer Stunde geht es dann hastig weiter ins Tiroler Unterland zu einem Betrieb, der unter anderem Käse produziert. Beides Betriebe, die zu den NEOS passten, wie Oberhofer betont: "Diese Unternehmen sind innovativ und wagten etwas Neues in Tirol."

(APA/Red)

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