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Wiener Baby mit Schütteltrauma: Womöglich zusätzliche Gutachten notwendig

Die Frau befindet sich seit über einer Woche in der Justizanstalt Wien-Josefstadt in U-Haft. Verteidigerin will Gutachten beantragen, berichten "Krone" und "Österreich".
Die Frau befindet sich seit über einer Woche in der Justizanstalt Wien-Josefstadt in U-Haft. Verteidigerin will Gutachten beantragen, berichten "Krone" und "Österreich". ©REUTERS/Heinz-Peter Bader (Symbolbild)
In der Justizanstalt Wien-Josefstadt befindet sich seit neun Tagen eine Frau (28) in U-Haft. Sie soll ihre vier Monate alte Tochter am 28. Juli so heftig geschüttelt haben, dass das Baby lebensgefährliche Verletzungen davontrug. Die Verteidigerin will jetzt weitere Gutachten beantragen, so "Kronen Zeitung" und "Österreich".
Mutter in U-Haft
Ermittlungen gegen Mutter
Mutter schüttelte Baby

Ihre Verteidigerin Astrid Wagner will nun weitere Gutachten beantragen, um abklären zu lassen, ob die Gehirnblutungen aufgrund von Vorerkrankungen auftraten, wie die "Kronen Zeitung" und "Österreich" in ihren Sonntag-Ausgaben berichteten.

Medien: Verteidigerin will weitere Gutachten beantragen

Demnach befand sich das Kleinkind, das im Frühjahr neun Wochen zu früh zur Welt gekommen war, aufgrund einer behördlich bestätigten Infektion mit dem Coronavirus vom 20. bis 24. Juli in einem Spital. Die Ärzte sollen das aufgrund des allgemein geschwächten Zustands des Babys für geboten gehalten haben, zumal das Mädchen von Geburt an an einer Anämie leidet, die aus einer krankhaft vermehrten Auflösung der roten Blutkörperchen resultiert. Die Blutarmut soll regelmäßig mit Bluttransfusionen behandelt worden sein. Wagner hält es für möglich, dass es einen Zusammenhang zwischen der Kugelzellenanämie bzw. der überstandenen Covid-Erkankung und den aufgetretenen Blutungen im Gehirn gibt.

Mutter soll Baby heftig geschüttelt haben

Das Mädchen war am 24. Juli in häusliche Pflege entlassen worden. In der Nacht auf den 29. Juli kam das Baby mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus, nachdem es die Mutter heftig geschüttelt haben soll, weil die Kleine unentwegt weinte und nicht zu beruhigen war. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die 28-Jährige wegen versuchten Mordes. Die Anklagebehörde geht von bedingtem Tötungsvorsatz aus. Sie wirft der Mutter vor, es zumindest ernstlich für möglich gehalten und sich damit abgefunden zu haben, dass durch das Schütteln der Tod des Babys eintreten kann. Ein renommierter Gerichtsmediziner war in einer vorläufigen Einschätzung zum Schluss gekommen, dass dem Kleinkind ein Schütteltrauma zugefügt wurde.

Laut Verteidigerin Wagner ist die Mutter nicht geständig. Sie spricht von einem Unfall.

Polizei: Mutter räumte ein, Kleinkind einmal "aus Verzweiflung" geschüttelt zu haben

Das Baby befand sich zuletzt nicht mehr in akuter Lebensgefahr. Die Mutter hatte nach ihrer Festnahme laut Polizei eingeräumt, das Kleinkind einmal "aus Verzweiflung" geschüttelt zu haben, da es ununterbrochen geweint habe. Vor der Haft- und Rechtsschutzrichterin verwies sie auf ihre vor der Polizei getätigten Angaben.

Landeskriminalamt Wien nahm Ermittlungen auf - Baby auf Intensivstation

Die Eltern hatten die Rettung alarmiert, im Krankenhaus stellten dann die Ärzte lebensbedrohliche innere Verletzungen fest und schalteten die Polizei ein. Das Landeskriminalamt Wien nahm daraufhin die Ermittlungen auf. Das Baby befindet sich derzeit auf einer Intensivstation.

(APA/Red)

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