Gazprom: Jetzt sind die Deutschen schuld

Der Vizechef des russischen Staatskonzerns, Witali Markelow, erklärte am Freitag, die Rückgabe einer in Kanada gewarteten Pipeline-Turbine über Deutschland nach Russland statt auf direktem Wege entspreche nicht den Vertragsbedingungen.
Ein Vorwand Russlands
Zudem habe der mit der Wartung beauftragte Hersteller Siemens Energy nur ein Viertel der festgestellten Defekte behoben. Russland hatte nach seinem Einmarsch in die Ukraine und den daraufhin verhängten Wirtschaftssanktionen zahlreicher Staaten Gaslieferungen in die EU gekürzt. Während Russland zur Begründung technische Ursachen angibt, sprechen die Bundesregierung und andere EU-Staaten von einem Vorwand Russlands. Tatsächlich handle es sich bei den Lieferkürzungen um für eine Retourkutsche für die Sanktionen. In diesem Zusammenhang war Gazprom bereits von deutscher Seite Vertragsbruch vorgeworfen worden.
Siemens weist Vorwürfe zurück
Entzündet hatte sich der Streit über Gaslieferungen unter anderem an der Frage, ob und unter welchen Bedingungen eine der Turbinen, mit der Gaspipelines betrieben werden, nach der regulären Wartung nach Russland zurückgebracht wird. Kanada hatte wegen der Sanktionen gegen Russland einen direkten Rücktransport der Turbine abgelehnt, hatte aber eine Lieferung nach Deutschland zur anschließenden Weitergabe nach Russland akzeptiert. Siemens Energy hatte wiederholt die russische Darstellung zurückgewiesen, für Verzögerungen verantwortlich zu sein.
(APA)