Corona-Quarantäne: Wien spricht sich für Beibehaltung aus

Die SPÖ-regierten Länder Wien, Kärnten und das Burgenland zeigten sich im Vorfeld skeptisch und kritisierten, dass sie zum wiederholten Mal von der schwarz-grünen Regierung nicht informiert wurden und aus den Medien vom geplanten Ende der Corona-Quarantäne erfahren haben. Laut Gesundheitsministerium ist die Entscheidung noch nicht gefallen. Betroffen wären über 100.000 Menschen.
Ende der Corona-Quarantäne wird mit Bund und Ländern besprochen
Bei dem Corona-Gipfel werde es um die "verschiedenen Möglichkeiten zur Neuregelung der Absonderung Infizierter" gehen, hieß es aus dem Gesundheitsministerium zuletzt. Auf ÖVP-Seite wird Kanzler Karl Nehammer teilnehmen. Eine Pressekonferenz wird es nach dem Gespräch nicht geben. Vor einigen Tagen war ein Verordnungsentwurf bekannt geworden, wonach für Coronainfizierte künftig nur noch Verkehrsbeschränkungen gelten sollen. Demnach könnte man sich bei einer Infektion mit Maske fast überall frei bewegen. Betretungsverbote gäbe es nur an bestimmten Orten (Spitäler, Pflege- und Behinderteneinrichtungen, Kindergärten, Volksschulen und Horte), allerdings nicht für dort Beschäftigte.
Diskussion bei Corona-Gipfel
In den SPÖ-regierten Bundesländern Wien, Kärnten und dem Burgenland haben die Überlegungen zur Abschaffung der Quarantäne zuletzt für Verärgerung gesorgt, weil sie davon aus den Medien erfahren haben und zum wiederholten Mal von der Bundesregierung nicht eingebunden worden seien. "Ich entnehme aus den Medien unterschiedliche Positionen und bin neugierig, was die Bundesregierung präsentieren wird. Die Bekämpfung der Pandemie ist Sache der Bundesregierung. Mit mir gab es keine Gespräche bezüglich dieses Verordnungsentwurfs", sagte etwa der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig am Weg zur Sitzung.
Wiens Bürgermeister Ludwig betont Corona-Sonderweg der Bundeshauptstadt
"Wir sind jetzt in einer (ungewöhnlichen) Sommerwelle. Ich erwarte mir entsprechende Vorschläge seitens der Bundesregierung auch für den Umgang mit der kommenden Herbstwelle. In der Stadt Wien sind wir mit Maßnahmen immer konsequenter geblieben. Wenn man den Empfehlungen der WHO folgt, sollte die Quarantäne angesichts der Sommerwelle aufrecht erhalten werden."
(APA/red)