So sprachen die Teilnehmer des G7-Gipfels im bayerischen Elmau von einem Kriegsverbrechen und drohten Kremlchef Wladimir Putin mit Konsequenzen.
In dem Einkaufszentrum in der Stadt Krementschuk hielten sich dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj zufolge mehr als 1000 Menschen auf. Nach dem Raketeneinschlag wurde das Gebäude von Flammen erfasst und brannte weitgehend aus. Auf Videos war zu sehen, dass hauptsächlich nur Betonpfeiler und Metallkonstruktionen stehen blieben. Die Zahl der bestätigten Toten stieg laut dem staatlichen Rettungsdienst vom Montagabend auf 16 an. Rund 60 Menschen seien verletzt worden, davon die Hälfte schwer, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit. Sie berichtete auch von mehr als 40 Vermisstenmeldungen.
Selenskyj bekräftigt Bitte um Luftabwehr-Systeme
Der Präsident erinnerte daran, dass die Ukraine bereits vor dem Krieg und direkt nach der russischen Invasion um Luftabwehr-Systeme gebeten habe. "Die Leute im Einkaufszentrum in Krementschuk verdienten die gleiche Sicherheit wie Leute in jedem Einkaufszentrum der Welt, ob irgendwo in Philadelphia oder Tel Aviv, oder in einer Einkaufspassage in Dresden", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache.
Selenskyj: Russland "größte Terrororganisation der Welt"
Selenskyj bezeichnete Russland nach dem Angriff als "größte Terrororganisation der Welt". Das müsse auch rechtlich festgestellt werden. "Und jeder auf der Welt muss wissen, dass es bedeutet, Terroristen Geld zu geben, wenn man russisches Öl kauft oder transportiert, Kontakte mit russischen Banken unterhält oder dem russischen Staat Steuern oder Zollabgaben zahlt", sagte Selenskyj.
Rechenschaft ablegen
"Willkürliche Angriffe auf unschuldige Zivilistinnen und Zivilisten sind Kriegsverbrechen. Der russische Präsident Putin und die Verantwortlichen werden dafür Rechenschaft ablegen müssen", stellten die Teilnehmer des G7-Gipfels am Montagabend fest. "Der Angriff Russlands auf Zivilisten in einem Einkaufszentrum ist grausam", schrieb US-Präsident Joe Biden bei Twitter. "Dieser entsetzliche Angriff zeigt erneut, zu welchem Ausmaß an Grausamkeit und Barbarei der russische Staatschef fähig ist", sagte der britische Premierminister Boris Johnson am Rande des G7-Gipfels.
(APA)