In den vergangenen Tagen wurden in Vorarlberg bereits über tausend Flüchtlinge und Vertriebene aus der Ukraine aufgenommen, laufend kommen neue dazu. Sie müssen sich bei der Polizei registrieren. Für die Fremdenpolizei im Land gibt es daher derzeit so einiges zu tun. Täglich werden in Vorarlberg rund 80 bis 100 Geflüchtete registriert, wie Oberstleutnant Bernhard Fetz, stellvertretender Leiter der fremden- und grenzpolizeilichen Abteilung, erklärt. "Bei Bedarf können wir die Kapazitäten erhöhen", verdeutlicht er gegenüber VOL.AT.

Mobile Registrierungen möglich
Mit der Registrierung bekommen die Kriegsvertriebenen einen Aufenthaltstitel in Form eines Ausweises. Dafür werden Personaldaten, ein Foto und Fingerabdrücke erfasst. "Damit einher geht ein Aufenthaltsrecht für zumindest ein Jahr, das dann auch verlängert werden kann", so der Beamte. Die Registrierungen werden in erste Linie in Dornbirn bei der Polizeiinspektion der Fremdenpolizei durchgeführt. Aber auch mobile Registrierungen gibt es. "Wir waren gestern beispielsweise in Brand, weil wir hundert Vertriebene aus Ostösterreich zugewiesen bekommen haben", erklärt Fetz. Heute soll es eine Registrierung im Kleinwalsertal geben, auch im geplanten Ankunftszentrum wird die Polizei vor Ort sein.

Ausweise kommen nächste Woche
Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) bekommt die Daten der Vertriebenen von der Polizei übermittelt. Die Ausweise für Vertriebene werden dann bei der Staatsdruckerei bestellt und die zugehörigen Verfahren werden geführt, erklärt Landesdirektor Sven Gunnar Pangratz. Wenn eine Person keine Dokumente hat, werden Gespräche geführt, um festzustellen, ob es sich um einen Geflüchteten aus der Ukraine handelt. So könnten etwa Russen versuchen, sich als Ukrainer auszugeben. Bislang sei das aber noch nicht vorgekommen, so Pangratz. In den nächsten Tagen wird begonnen, die Aufenthaltstitel zu drucken. Nächste Woche bekommen die Geflüchteten dann ihren Ausweis.
Angehörige vermitteln
Viele der Kriegsvertriebenen sprechen Englisch, oft sind aber auch deutschsprachige Angehörige dabei, die als Dolmetscher vermitteln. Zu ihnen gehört auch Natalia Bader. Sie stammt selbst aus der Ukraine und kam vor 23 Jahren nach Vorarlberg, wo sie ihren Mann kennenlernte, wie sie VOL.AT erzählt. Bereits am 10. März kamen Familienmitglieder der Frau in Vorarlberg an. "Ich habe damals schon bei der Gemeinde angerufen", erklärt sie gegenüber VOL.AT. "Sie haben mir bei vielen Sachen geholfen." Ihre Schwester und ihre Nichte mit zwei Kindern flüchteten alleine nach Vorarlberg. "Die Männer sind in der Ukraine zurückgeblieben", meint Bader. Derzeit wohnen sie in Hohenweiler. "Zuerst sind sie bei mir und dann schauen wir."
Was Betroffene zur Registrierung brauchen:
- Passbild gemäß EU-Norm
- Pass und sonstige Dokumente
- ausgefülltes Registrierungsformular
- Meldezettel
Die Polizei empfiehlt, einen Termin zu vereinbaren, um Wartezeiten kurz zu halten. Eine Terminvereinbarung ist unter der Telefonnummer 059133 8145 200 oder per E-Mail unter der Adresse pi-v-dornbirn-fremdenpolizei@polizei.gv.at.
(VOL.AT)