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Ukraine-Krieg: Mutmaßliche Plünderer mit an Pranger gestellt

Leere Straßen und unbewohnte Häuser locken Plünderer an.
Leere Straßen und unbewohnte Häuser locken Plünderer an. ©Aris Messinis / AFP
In den Sozialen Netzen mehrten sich nach dem russischen Einmarsch in die Ukaine Fotos von an Pfählen und Masten gebundenen mutmaßlichen Plünderern und Dieben.
LIVE-Blog zur Ukraine am Mittwoch

Demnach wurden in mehreren Städten junge Männer mit heruntergelassenen Hosen fixiert. Bilder aus Lwiw (Lemberg) zeigen gefesselte Frauen an Laternenpfählen. In Lwiw findet derzeit kaum Kriegsgeschehen statt, das Plünderer ausnutzen könnten.

Ukraine-Krieg: Mutmaßliche Plünderer an Pranger gestellt

Verbreitet werden die Bilder auch über kremlnahe Telegram-Kanäle, um die Menschen in der Ukraine zu diffamieren. Ukrainische Behördenvertreter haben die Bevölkerung im Land aufgerufen, von Selbstjustiz abzusehen. Dennoch gibt es für das Vorgehen Verständnis von offizieller Seite. Der Berater des ukrainischen Innenministers, Wadym Denyssenko, rechtfertigte die Aktionen.

Polizeikräfte würden in der aktuellen Situation nicht ausreichen

Die Polizeikräfte würden in der aktuellen Situation nicht ausreichen, sagte Denyssenko der Nachrichtenseite Strana. "Ein Plünderer muss begreifen, dass er in jedem Fall das bekommt, was er verdient: Erst wird er an einen Mast gebunden und danach auf jeden Fall für zehn Jahre ins Gefängnis gesteckt." Das würde einen größeren Effekt auf die Plünderer ausüben als die Strafverfolgung, sagte Denyssenko zu Wochenbeginn. "Er begreift, dass die Strafe hier und jetzt erfolgt." Zudem sei es eine Erziehungsmaßnahme für andere.

DPA-Faktencheck hält mehrere Bilder für authentisch

Statistiken zu solchen Vorfällen und anschließenden Festnahmen lagen zunächst nicht vor. Der dpa-Faktencheck hat mehrere Bilder von an Masten gebundenen Menschen in der Ukraine geprüft und hält Aufnahmen unter anderem aus den Städten Lwiw und Kachowka für authentisch.

(APA/Red)

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