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"Gerüchte entstanden, welche nicht stimmen"

©APA
Die Vorarlberger sind unglaublich engagiert und möchten den Menschen aus der Ukraine helfen. So haben auch zahlreiche ihre Wohnungen für die Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Doch nun sind einige Gerüchte entstanden. Wir haben bei Integrationslandesrat Christian Gantner nachgefragt.

Wenn ich meine Wohnung für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt habe, welche Rechte und Möglichkeiten habe ich? Muss ich auch Haustiere in der Wohnung akzeptieren? Können auch geflüchtete aus anderen Ländern in meiner Wohnung untergebracht werden? Genau diese Fragen haben wir Landesrat Christian Gantner gefragt.

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Zu Beginn wird abgeklärt, ob Haustiere erlaubt sind

"Es wurden bereits Familien aus der Ukraine mit ihren Haustieren in privaten Wohnungen untergebracht", erklärt Landesrat Christian Gantner zu beginn des Gespräches. "Wenn wir das Wohnungsnagebot erheben, denn geht sowohl die Caritas, als auch das Land Vorarlberg auf diese Menschen zu. Dann wird direkt zu Beginn abgeklärt, ob Haustiere zugelassen sind", führt der Integrationslandesrat weiter aus. Steht zu diesem Zeitpunkt fest, dass eine Person keine Haustiere in ihrer Wohnung haben möchte, dann würde dies auch auf keinen Fall geschehen. "Das wird auch so im Mietvertrag berücksichtigt."

"Ausschließlich für geflüchtete Menschen aus der Ukraine"

Ähnlich ist es, was die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine betrifft. "Alle Quartiere, welche uns jetzt angeboten werden, also seit dem 24.2.2022, sind ausschließlich für geflüchtete Menschen aus der Ukraine", stellt Christian Gantner klar. Auch das würde wieder genauestens im Mietvertrag festgehalten werden.

"Uns ist es wichtig, dass all diese Dinge schriftlich festgehalten werden. Es wird auch nicht passieren, dass man jetzt eine ukrainische Familie in einer Wohnung unterbringt und in zwei Monaten bekommen andere Flüchtlinge diese Wohnung", führt er weiter aus.

Es gibt aber auch Quatiere wie beispielsweise das Schulbrüderheim, welche bereits vor Ukraine Krise als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt wurde. "Da finden auch derzeit Zuteilungen von anderen Flüchtlingen statt."

780 Flüchtlinge in Vorarlberg

Die Zahl von ukrainischen Kriegsflüchtlingen, die in Vorarlberg eintreffen – es sind vornehmlich Frauen mit Kindern –, steige kontinuierlich an, teilt Landesrat Christian Gantner als zuständiger Sicherheitsreferent mit. Für den heutigen Dienstag (22. März) ist die Übernahme von weiteren rund 50 Schutzsuchenden mit ukrainischer Staatsangehörigkeit vom Bund vorgesehen, informiert Gantner. Derzeit halten sich 780 ukrainische Geflüchtete registriert in Vorarlberg auf (Stand: Dienstag, 22. März 2022, 13:00 Uhr). Ihre Unterkünfte verteilen sich auf 54 Gemeinden.

Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine:

Noch einmal weist Sicherheitslandesrat Gantner auf das neue Online-Formular auf der Homepage des Landes hin. Damit können Privatpersonen unkompliziert eine Unterkunft registrieren, die sie zur Unterbringung von ukrainischen Kriegsflüchtlingen bereitstellen wollen. Die Kontaktaufnahme erfolgt anschließend von Seiten der zuständigen Stellen, eine zusätzliche z.B. telefonische Kontaktaufnahme ist damit nicht mehr erforderlich. Abrufbar ist das Online-Formular unter www.vorarlberg.at/unterkunft.

Geldspenden sind weiterhin auch online unter www.vorarlberghilft.at möglich oder können an folgende Konten angewiesen werden:

  • CARITAS - IBAN: AT32 3742 2000 0004 0006 „Ukraine-Nothilfe“
  • Rotes Kreuz Vorarlberg - IBAN: AT84 3742 2000 0014 3248 „Vorarlberg hilft“

Wer auf der Suche nach einer Unterkunft für ukrainische Verwandte oder Freunde ist, kann sich an fluechtlingshilfe@caritas.at wenden.

Wer allgemeine Hilfeleistungen zur Verfügung stellen möchte oder solche benötigt – z.B. Sachspenden, Dolmetschertätigkeiten, helfende Hände, Rechtsberatung etc. –, wendet sich per E-Mail bitte an hilfe.ukraine@vorarlberg.at.

Weitere Informationen sind unter www.vorarlberg.at/ukraine erhältlich.

(VOL.AT)

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