Selenskyj richtete Appell an Mütter russischer Soldaten
Seine Botschaft richte sich vor allem an die Mütter von Wehrpflichtigen. "Die Ukraine hat diesen schrecklichen Krieg nie gewollt", fügte Selenskyj hinzu. Sein Land werde sich aber gegen den russischen Angriff verteidigen.
Selenskyj richtete Appell an Mütter russischer Soldaten
Mütter sollten nicht glauben, wenn es hieße, ihre Söhne würden auf Übungen geschickt. "Überprüfen Sie, wo Ihr Sohn ist. Und wenn Sie auch nur den geringsten Verdacht haben, dass Ihr Sohn in den Krieg gegen die Ukraine geschickt werden könnte, handeln Sie sofort", um zu verhindern, dass er getötet oder gefangen genommen wird, sagte der ukrainische Präsident.
Russland gab den Einsatz von Wehrpflichtigen in der Ukraine zu
Russland hatte am Mittwoch erstmals den Einsatz von Wehrpflichtigen in der Ukraine zugegeben. Das Verteidigungsministerium in Moskau betonte allerdings, dass dies nicht von der Führung genehmigt worden sei. Präsident Wladimir Putin habe die Anweisung erteilt, den Einsatz von Wehrpflichtigen "kategorisch auszuschließen".
Am Montag hatte Putin noch versichert, dass er keine Wehrpflichtigen oder Reservisten in die Ukraine schicken werde und dass nur "Profis" die Aufgabe hätten, die "festgelegten Ziele" zu erfüllen. Bereits in den ersten Tagen der russischen Militäroperation in der Ukraine hatte es Berichte vom Einsatz sehr junger Wehrpflichtiger gegeben. Im Internet häuften sich die Appelle von russischen Müttern, die nichts von ihren Söhnen gehört hatten, die in die Ukraine geschickt worden waren.
Laut Selenskyj wurden bisher 1.300 ukrainische Soldaten getötet
Seit Kriegsbeginn vor mehr als zwei Wochen sind etwa 1.300 ukrainische Soldaten getötet worden. Das sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag vor internationalen Journalisten. Die ukrainische Armee hatte sich bisher bei Angaben zu Verlusten in den eigenen Reihen bedeckt gehalten und lediglich die Zahl angeblich getöteter russischer Soldaten genannt. "Bei uns sind etwa 1.300 Soldaten getötet worden und bei Russland über 12.000", sagte der Präsident.
Russland behauptet es habe erst 500 Streitkräfte verloren
Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Zuletzt hatte Selenskyj am zweiten Kriegstag, am 25. Februar, von 137 gefallenen ukrainischen Soldaten gesprochen. Russland hatte bei seiner bisher einzigen Angabe am 2. März eine Zahl von knapp 500 getöteten eigenen Streitkräften genannt. Die pro-russischen Donezker Separatisten sprachen kürzlich von bisher rund 200 getöteten eigenen Kämpfern. Anfang März hatte Moskau behauptet, dass es auf ukrainischer Seite schon 2.870 getötete Soldaten gegeben habe. Der russische Angriffskrieg auf das Nachbarland ist international scharf verurteilt worden.
(APA/Red)