Der akute Personalmangel ist nach wie vor ein großes Problem im Vorarlberger Gesundheitsbereich. Vor Vorarlbergs Spitälern wurde nun erneut ein sichtbares Zeichen gegen die Untätigkeit der Politik im Kampf gegen den Personalmangel gesetzt. Rund 350 Beschäftigte aus dem Gesundheitsbereich versammelten sich am Donnerstag um 5 nach 12 zur Protestaktion "Achtung Gesundheit" vor den Krankenhäusern.
Dazu aufgerufen hatten die GÖD-Gesundheitsgewerkschaft, younion, vida und ÖGB ARGE FGV mit der "Offensive Gesundheit". Die Mitarbeiter des Gesundheitsbereichs wollen nicht aufgeben und sich so lange bemerkbar machen, bis endlich etwas passiert. Auch beim LKH Feldkirch fanden sich zahlreiche Mitarbeiter während ihrer Mittagspause ein.

Druck auf Politik erhöhen
Da die Kundgebung im November scheinbar keine Wirkung zeigte, wolle man nun den Druck erhöhen, so Markus Kohler, Betriebsratsvorsitzender am Landeskrankenhaus Feldkirch. Man steuere auf einen Pflegekollaps zu, erklärt Thomas Steurer, LKH-Zentralbetriebsrat und Vorsitzender der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft.
"Eine Pensionierungswelle steht an und schon jetzt sind die anfallenden Überstunden vom Personal kaum noch zu bewältigen", so seine Warnung. Das Zeitfenster, angemessen zu handeln, habe sich bereits geschlossen. "Die Politik muss die richtigen Taten setzen, und zwar jetzt und nicht irgendwann, sondern noch in diesem Jahr", beton younion-Gesundheitssprecher Wolfgang Stoppel.

Auch Bürgerinitiative gestartet
Auch die Unterstützung aus der Bevölkerung ist nun gefragt: die parlamentarische Bürgerinitiative "Achtung Gesundheit! Es ist 5 nach 12!" startete am Donnerstag. Darin werden gute Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung für alle im Gesundheits- und Langzeitpflegebereich tätigen Mitarbeiter eingefordert.
Ab sofort kann jede interessierte Person durch ihre Unterschrift das Gesundheitspersonal unterstützen, indem sie auf der Website das entsprechende Formular herunterlädt und danach unterschrieben postalisch retourniert. Sobald die Bürgerinitiative beim Parlament eingereicht wurde, wird die Unterschrift digital möglich sein.
(VOL.AT)