Sturm fegte über Österreich: Schäden, Stromausfälle und Unfälle

Auf vielen Bergen erreichte der Sturm Orkanstärke mit 120 km/h und mehr. Außerdem war der Donnerstag extrem mild, der höchste Wert wurde an der ZAMG-Wetterstation Graz-Straßgang mit 22,1 Grad gemessen.
Stürmisch und warm: 21,1 Grad in Eisenstadt
In Eisenstadt zeigte das Thermometer auf 21,1 Grad. Das ist die höchste hier in einem Februar gemessene Temperatur und exakt gleich wie am 5. Februar 2004. Im steirischen Deutschlandsberg erreichte die Temperatur 21,6 Grad, in Berndorf in Niederösterreich und in Mattersburg jeweils 20,5 Grad. In der Wiener Innenstadt hatte es dagegen "nur" 18,3 Grad. Temperatur-Rekorde für dieses Monat wurden allerdings nicht gebrochen. Die stammen mit 24,2 Grad vom 28. Februar 2019, gemessen in Güssing (Burgenland) und Deutschlandsberg (Steiermark).
Sturm-Spitzenwerte: 102,6 km/h in der Wiener Innenstadt
Als Sturm-Spitzenwerte (Stand 16.00 Uhr) wurden 167 km/h am Feuerkogel (Oberösterreich), 145,8 km/h am Buchberg und 142,9 km/h in den Leiser Bergen (beide Niederösterreich) gemessen. Auf der Jubiläumswarte in Wien schaffte es die Windspitze immerhin auf 127,1 km/h. An einigen tiefer gelegenen Orten wie Enns (Oberösterreich, 120,2 km/h), Melk (Niederösterreich, 117,4 km/h) und in der Wiener Innenstadt (102,6 km/h) brachte es der Sturm auch auf bemerkenswerte Spitzen.
Stürmische Tage nehmen zu
"Der subjektive Eindruck eines sehr windigen Winters ist richtig", sagte ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik. Zum Beispiel bringe ein durchschnittlicher Winter auf der Hohen Warte in Wien fünf Tage mit Windspitzen von mindestens 80 km/h - in diesem Winter gab es in Wien bereits zehn stürmische Tage. Mehr stürmische Tage gab es in der Bundeshauptstadt zuletzt vor 15 Jahren, im Winter 2006/07 (damals 13 Tage mit mindestens 80 km/h). Der Winter-Rekord liegt für die Wetterstation Wien Hohe Warte bei 21 Tagen mit mindestens 80 km/h, das war im Winter 1975/76.
20.000 oö. Haushalte vorübergehend ohne Strom
In Oberösterreich hat der Sturm mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h Donnerstagvormittag zu einer Reihe von Stromausfällen geführt. Verteilt über das Bundesland waren zwischen 15.000 und 20.000 Haushalte vorübergehend ohne Strom, teilte ein Sprecher von Netz OÖ mit. Von 8.00 bis 16.00 Uhr waren laut Landesfeuerwehrkommando 262 Wehren mit 4.500 Männern und Frauen zu 700 Einsätzen ausgerückt.
NÖ: Baum stürzte auf Dach eines Restaurants
Sturmtief "Ylenia" hat Niederösterreichs Helfern einen unruhigen Donnerstag beschert. An rund 220 Einsätzen waren bis zum Nachmittag 2.200 Mitglieder von 190 Feuerwehren beteiligt, teilte Franz Resperger vom Landeskommando mit.
In Raabs a. d. Thaya (Bezirk Waidhofen a. d. Thaya) stürzte ein Baum auf das Dach des Restaurants eines Hotelbetriebes. Es gab keine Verletzten.
Sturmschäden in Salzburg
Der Sturm hat am Donnerstag auch im Bundesland Salzburg einige Schäden verursacht und für zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. Betroffen waren vor allem der Flachgau, die Stadt Salzburg und der Tennengau. Seit 7.00 Uhr rückten 13 Feuerwehren aus, wie Landesfeuerwehrkommandant Günter Trinker am frühen Nachmittag auf APA-Anfrage erklärte. Es mussten vor allem umgestürzte Bäume beseitigt werden.
Sturm soll in der Nacht auf Freitag abklingen
In der Nacht auf Freitag sollte der Sturm überall abklingen, berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Sehr wechselhaftes, windiges und mildes Wetter wird auch über das Wochenende zu erwarten sein.
(APA/Red)