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Warnung vor Chaos durch neue Wiener Corona-Schulregeln

Lehrer und Eltern fürchten Chaos an den Schulen durch die neuen Wiener Coronaregeln.
Lehrer und Eltern fürchten Chaos an den Schulen durch die neuen Wiener Coronaregeln. ©APA/HANS PUNZ
Eltern- und Lehrervertreter fürchten, dass es durch die neuen Wiener Coronaregeln an Schulen in der Praxis zu Chaos kommen wird.
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Wien ändert Corona-Regeln an Schulen

Ab kommender Woche können in Wien bei mehreren Infektionsfällen in einer Klasse geimpfte und genesene Schülerinnen und Schüler weiterhin in der Schule unterrichtet werden. Nur die positiv getesteten Kinder selbst und ungeimpfte bzw. nicht genesene Schulkinder werden als Kontaktperson abgesondert. Eltern- und Lehrervertreter befürchten, dass diese Zweiteilung der Klasse in der Praxis zu Chaos führen wird.

Warnung vor Chaos durch neue Wiener Corona-Schulregeln

Die neue Regelung besagt konkret, dass im Falle mehrerer Infektionen in einer Klasse nur noch eine Teilsperre für fünf Tage erfolgt. Ausreichend geimpfte Kinder - zwei Impfungen bis zum Alter von zwölf Jahren bzw. drei Teilimpfungen bei älteren Kids sind nötig - oder von der Omikron-Variante genesene Kinder können die Klasse weiterhin besuchen. Derzeit haben sowohl bei den jüngeren als auch den älteren Wiener Schülern 29,2 Prozent ein entsprechendes Impfzertifikat.

Nicht sicher, wie der Unterricht mit Zweiteilung der Klasse funktioniert

Für Eltern- und Lehrervertreter ist allerdings nicht nachvollziehbar, wie bei dieser Zweiteilung der Klasse der Unterricht organisiert werden soll. Immerhin könnten die Lehrerinnen und Lehrer schlecht parallel in der Schule und online unterrichten, kritisiert der oberste Wiener Pflichtschullehrer-Gewerkschafter Thomas Krebs im Gespräch mit der APA. "Das kann so nicht funktionieren." Er plädiert dafür, dass entweder der Großteil der Schüler in der Klasse Präsenzunterricht erhält und die abgesonderten Schüler wie in einem sonstigen Krankheitsfall zuhause den Stoff erarbeiten, oder bei Sperre der Klasse eine Form von Distance Learning durchgeführt wird.

"Das muss ganz klar geregelt sein, sonst bricht das System zusammen"

"Das muss ganz klar geregelt sein, denn sonst bricht das System zusammen", fordert auch der Vorsitzende des Wiener Elternverbandes, Karl Dwulit, in der "Kronen Zeitung" (Donnerstagausgabe). Hybrider Unterricht, bei dem der Unterricht aus dem Klassenzimmer auf den Computer daheim übertragen werde, funktioniere nämlich nur in den allerwenigsten Klassen. In der Praxis müssten sich deshalb wohl Kinder ohne Impf- oder Genesungszertifikat daheim alleine mit Lernpaketen durchschlagen.

Genaue Ausgestaltung der Regeln blieb der Bildungsstadtrat schuldig

Im Büro von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) wurde die Frage nach der genauen Ausgestaltung gegenüber der "Krone" offengelassen. "Bei einer Teilschließung kann die Schule in Einzelfällen in Abstimmung mit dem zuständigen Schulqualitätsmanager autonom auf Distance Learning umstellen, wenn zum Beispiel aufgrund der Anzahl der abzusondernden Schüler ein Präsenzunterricht nicht sinnvoll möglich ist." Dann würde also der Unterricht für alle daheim erfolgen,

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(APA/Red)

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