Trotz Demo-Verbots: Autos versammeln sich in Wien

Vor allem auf der Ringstraße seien "Fahrzeugkolonnen unterwegs", sagte Polizeisprecher Christopher Verhnjak auf APA-Anfrage. "Wir sind konsequent am Einschreiten und versuchen, dass wir so gut wie möglich den Verkehr am Fließen halten", betonte er.
Fahrzeugkolonnen in Wien unterwegs trotz Demo-Untersagung
Es gebe Kontrollen und Anzeigen, betonte der Sprecher. Die Autos und Lastwagen machten vor allem durch Hupen auf sich aufmerksam, an den Lkw waren auch Transparente montiert. Videos auf Twitter zeigten, wie Fahrzeuge hupend oder mit Österreich-Fahnen bestückt, direkt an Polizisten vorbeifuhren. Wo eine Anhaltung nicht möglich sei, würden Kennzeichen notiert, betonte Verhnjak. Neben der Untersagung der Veranstaltung gilt in Wien auch ein generelles Hupverbot. Der Polizeisprecher betonte, dass es am späten Nachmittag und Abend weiterhin zu temporären Verkehrsbeeinträchtigungen kommen werde.
FPÖ-Chef Kickl kristisierte Untersagung der Corona-Demo
Zuvor hatte FPÖ-Chef Herbert Kickl am Freitag die Untersagung des Autokorsos gegen die Corona-Politik kritisiert und dahinter politischen Druck der Grünen vermutet. In einer Aussendung forderte Kickl personelle Konsequenzen an der Spitze der Wiener Polizei. Die Polizei hatte die Versammlung wegen der Emissions- und Lärmbelastung, aber auch aus Sorge vor einer Totalblockade des Verkehrs nicht zugelassen.
Aufruf in sozialen Medien: Polizei rechnete mit Demonstranten
Die Polizei ging bereits davon aus, dass einige Auto-Demonstranten anreisen würden und es Blockadeversuche geben werde. In sozialen Netzwerken sei dazu aufgerufen worden, trotz Untersagung nach Wien zu fahren. Deshalb sollten die Landesverkehrsabteilung und weitere Einsatzkräfte - auch aus den Bundesländern - im Stadtgebiet und entlang der Zufahrtsstraßen nach Wien Schwerpunktstreifen durchführen. Die Polizei wollte so eine gesammelte "Konvoi-/Blockadefahrt" verhindern.
Der Auto-Konvoi mit rund 3.000 Fahrzeugen nach kanadischem Vorbild war zuvor für Freitagmittag bei der Prater Hauptallee angemeldet worden und sollte dann ab 16.00 Uhr über den Praterstern, die Aspernbrücke, den Ring, den Franz-Josefs-Kai und die Praterstraße ziehen. Für die Abendstunden war eine Abschlusskundgebung am Heldenplatz geplant.
(APA/Red)