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Zweifel mehren sich - Sind die PCR-Tests zuverlässig?

Wie zuverlässig sind PCR-Tests?
Wie zuverlässig sind PCR-Tests? ©AFP, VOL.AT/Stiplovsek, Pixabay
Bei zwei am selben Tag durchgeführten Tests kann das Ergebnis unterschiedlich ausfallen - Ein Szenario, von dem in Vorarlberg in den letzten Tagen öfter berichtet wird. VOL.AT hat sich nach den Gründen umgehört.

Wie zuverlässig sind PCR-Tests? Diese Frage stellt sich derzeit. In Vorarlberg gab es in den vergangenen Tagen mehrere Berichte über Fälle, in denen mehrere Tests am gleichen Tag durchgeführt wurden - mit unterschiedlichen Ergebnissen. Ein Test fiel positiv, einer negativ aus.

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"Auch wir bekommen das mit", erklärt Florian Themeßl-Huber, Leiter der Landespressestelle Vorarlberg, auf VOL.AT-Anfrage. Das komme im Übrigen nicht nur in Vorarlberg, sondern auch in anderen Bundesländern vor. Es gebe mehrere Erklärungsversuche, so Themeßl-Huber.

Verfälschte Ergebnisse möglich

"Denkbar ist, dass bei der Abnahme (beim Selbstabstrich oder beim Gurgeln) zu wenig Virenmaterial aufgenommen wird und so ein falsches Testergebnis rauskommt", erklärt er. "Gurgeln ist zudem sehr störungsanfällig - Essen, Trinken oder Zähne putzen vor dem Gurgeln verfälscht das Ergebnis." Deshalb gebe es auch die Anweisung, 15 Minuten vor dem Gurgeln nichts Diesbezügliches zu tun.

Wartende vor dem Testzentrum in Hohenems. Bild: VOL.AT/Stiplovsek

Qualitätsunterschiede bei Tests

Möglich sei auch, dass man derzeit sozusagen "live" die Qualitätsunterschiede der unterschiedlichen Tests erlebe. "Die PCR-Tests sind der Goldstandard. Das heißt, es kann sein, dass bei den Antigentests eher falsch positive Ergebnisse vorliegen als bei den PCR-Tests", gibt der Landespressesprecher gegenüber VOL.AT zu verstehen. "Das sehen wir etwa auch bei den Schultests – da sind auch nie alle Antigentests dann auch PCR-positiv."

Gepoolte Tests beim Screening

Es gibt aber laut Themeßl-Huber auch noch eine dritte Erklärmöglichkeit: "Bei den behördlichen Tests wird nicht gepoolt, das heißt, jede Probe wird einzeln ausgewertet", erklärt der Landespressesprecher. "Die Screeningtests hingegen werden gepoolt, dadurch ist das Ergebnis weniger genau." Das heißt, es werden mehrere Tests gleichzeitig ausgewertet. Fällt das Ergebnis positiv aus, wird ins Detail gegangen. So gesehen sind behördliche PCR-Tests genauer.

Bei den behördlichen Testungen gibt es keine Gurgeltests. Bild: APA

Behördliche Tests "hochzuverlässig"

"Die PCR-Tests, die wir über die Pathologie selbst auswerten, sind hochzuverlässig", erklärt Themeßl-Huber. Diese behördlichen Tests würden nicht umsonst so abgewickelt. Dass das Gurgeln als behördlichen PCR-Test nicht möglich sei, habe auch Gründe: "Etwa, dass beim Gurgeln eben Fehler passieren können." In Einzelfällen könne es auch vorkommen, dass eine Charge bei der Auswertung schadhaft sei. In diesen Fällen werden die Betroffenen direkt kontaktiert.

"Bei den behördlichen Tests wird jeder Test doppelt und dreifach ausgewertet, mit Kreuztesten usw.", geht er ins Detail. Bei nicht eindeutig positiven oder negativen Proben überprüfe man erneut. Bei einem behördlichen Test könne man so mit fast 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit sagen, dass das Ergebnis stimme.

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