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Omikronwelle lässt Vorarlberger Systeme auf Volllast laufen

Landeshauptmann Markus Wallner, Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher und Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher.
Landeshauptmann Markus Wallner, Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher und Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher. ©VMH
Das hohe Infektionsgeschehen durch die Omikron-Variante des Coronavirus bringt die Vorarlberger Systeme ans Limit.

Das Infektionsteam arbeite ebenso "auf Volllast" wie die Testteams oder die Labore, sagte am Dienstag Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP). Dennoch sei durch eine Erhöhung der Kapazitäten nun ein Freitesten wieder ab dem fünften Tag möglich. Für Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher war die Zahl der zuletzt verabreichten Impfungen "etwas deprimierend".

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Knapp 25.000 Personen in Absonderung

Zwar verlaufe die Zunahme an Infektionen nicht mehr so rasant wie am Anfang der Omikronwelle, dennoch ergebe sich aus der hohen Zahl der Fälle ein enormer Aufwand, so Rüscher. Aktuell befanden sich knapp 25.000 Personen in Absonderung, "wöchentlich werden mehr als 20.000 Bescheide erstellt", erläuterte die Landesrätin. Gelinge es, den Arbeitsablauf pro Fall um 20 Sekunden zu verkürzen, so spare das in Summe 16 Arbeitsstunden pro Tag. So würden Erkrankte nun auch nicht mehr angerufen, sondern per digitalem Formular kontaktiert. "Die Rücklaufquote liegt bei 75 Prozent", sagte Rüscher. Telefonischer Kontakt hergestellt werde nur, wenn das Formular nicht innerhalb von 24 Stunden einlangt.

Freitesten wieder ab fünftem Tag

Aufgrund von Kapazitätsengpässen hatte Vorarlberg das mögliche Freitesten von Corona-Infizierten vom fünften auf den achten Tag verschoben, ab sofort ist es wieder am fünften Tag möglich. Positiv getestete Personen erhalten laut Rüscher per SMS einen konkreten Freitesttermin, der telefonisch verschoben oder storniert werden kann. Rüscher wies aber auch darauf hin, dass die allermeisten Freitestversuche am fünften Tag nicht von Erfolg gekrönt seien.

Täglich über 1.000 Neuinfektionen

Laut Grabher beläuft sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen seit dem 18. Jänner konstant auf über 1.000, während zum Höhepunkt der dritten Welle 850 neue Fälle an einem Tag verzeichnet wurden. Mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von 2.906 liege Vorarlberg deutlich über dem Österreich-Durchschnitt (2.495). In den Spitälern des Landes wurden am Dienstag 72 Corona-Patienten auf der Normalstation versorgt, um vier weniger als tags zuvor. Fünf Erkrankte mussten auf der Intensivstation behandelt werden, drei von ihnen wurden beatmet. "Von einer Überlastungssituation sind wir weit entfernt", war Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) froh, dass die Omikron-Variante in der Tat einen leichteren Krankheitsverlauf auslöse als die früheren Virus-Mutationen.

"Höchste Zeit, sich boostern zu lassen"

Rüscher hielt diesbezüglich fest, dass es gerade auch deshalb viele leichte Verläufe gebe, "weil wir eine hohe Grundimmunisierung in der Bevölkerung haben". In der Bevölkerungsgruppe über 18 Jahre waren 72,8 Prozent der Vorarlberger geimpft und 6,4 Prozent von einer Corona-Infektion genesen. Gerade die zuletzt registrierten Impfzahlen fand Grabher allerdings "etwas deprimierend". Hatten sich im November noch etwa 99.000 Personen immunisieren lassen sowie im Dezember 109.000, so waren es im Jänner 46.000. "Nur 4.049 der Impfungen im Jänner waren Erstimpfungen", so der Sanitätsdirektor. Dabei sei es höchste Zeit, sich boostern zu lassen.

(APA)

Das Pressefoyer der Vorarlberger Landesregierung zum Thema "Coronavirus - Aktuelle Situation in Vorarlberg" mit Landeshauptmann Markus Wallner, Landesrätin Martina Rüscher und Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher.

(Red.)

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