Immer mehr Radunfälle in Österreich: KFV fordert gezielte Maßnahmen

Berücksichtigt man ausschließlich die polizeilich gemeldeten Unfälle mit Rädern, sind dies rund 8.500 verletzte Personen pro Jahr, berichtete das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) am Donnerstag. Das Risiko, in Österreich einen Radunfall zu haben, sei doppelt so hoch wie in manchen anderen Ländern. Gezielte Maßnahmen könnten die Zahl senken, so das KFV.
40 tödliche Unfälle mit Fahrrädern und E-Bikes
Allein im Jahr 2020 verunglückten 40 Radfahrende tödlich, davon war jeder Zweite zum Unfallzeitpunkt mit dem E-Bike unterwegs. Es müsse noch viel getan werden, um die Radinfrastruktur möglichst sicher zu gestalten und dem Radfahrboom gerecht zu werden, betonte Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheitsforschung im KFV.
"Radfahren deutlich gefährlicher als Autofahren": 42 Prozent mehr Unfälle
"Gemessen am Unfallrisiko ist Radfahren hierzulande sogar risikoreicher als Motorradfahren und auch deutlich gefährlicher als Autofahren", berichtete Robatsch.
Während die Zahl der verunglückten Verkehrsteilnehmenden von 2012 bis 2020 insgesamt um 28 Prozent zurückgegangen ist, sei die Zahl der verunglückten Radfahrer um 42 Prozent angestiegen.
"Radverkehrsinfrastruktur hat großes Verbesserungspotenzial"
Das ist laut KFV nicht nur darauf zurückzuführen, dass immer mehr Radfahrer unterwegs sind, "sondern auch darauf, dass die Radverkehrsinfrastruktur großes Verbesserungspotenzial hat". Konkret nannte Robatsch ausreichend breite Radfahranlagen, die Entschärfung von Kreuzungssituationen, gesetzliche Änderungen wie die Etablierung eines Mindestüberholabstands von 1,5 Meter sowie auch verstärkte Bewusstseinsbildung.
(APA/Red)