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Lässt die Nachtgastro die Corona-Zahlen in Wien ansteigen?

Besonders die kleinen Clubs haben oft kein Corona-Konzept.
Besonders die kleinen Clubs haben oft kein Corona-Konzept. ©APA
Keine Liste, keine Kontrollen, keine Masken bei den Mitarbeitern, kein Corona-Konzept: Es gibt einige schwarze Schafe in der Wiener Nachtgastronomie. Steigen deswegen die Corona-Zahlen so stark an?
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In Wien steigen wie in Gesamt-Österreich die Corona-Infektionszahlen. "Wir beobachten eine steigende Tendenz. Momentan gibt es noch ein geringes Systemrisiko für die Spitäler, aber man muss trotzdem vorsichtig sein", sagte eine Sprecherin des medizinischen Krisenstabes der APA am Dienstag. Die Delta-Variante ist mit rund 60 Prozent dominant. Ein Teil der Infektionen ist auf die wieder geöffnete Nachtgastro zurückzuführen. Laut "ZIB 2" gab es bisher sieben Fälle in Nachtclubs.

Schwarze Schafe in der Wiener Gastro: Keine Liste, keine Kontrolle

Zwar sollen die Kontrollen und das Contact-Tracing im Nachtleben zum Großteil gut funktionieren, es gebe allerdings auch schwarze Schafe, hieß es in dem ORF-Beitrag von Montagabend. "Da gibt es keine Liste, da gibt es keine Kontrollen, da gibt es keine Masken bei den Mitarbeitern, da gibt es keine Nachweise bei den Mitarbeitern, da gibt es kein Corona-Konzept, also kein Covid-Konzept", sagte Walter Hillerer, Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen. Er forderte Nachschärfungen.

Laut ORF wurden in Wien mehr als 1.500 Personen dabei bereits als potenzielle Kontaktpersonen informiert. Der Großteil gelte als K2 und müsse damit nicht in Quarantäne, sondern werde lediglich gebeten, Masken zu tragen und soziale Kontakte einzuschränken, hieß es.

Delta-Variante wird weiter steigen

Was generell das Infektionsgeschehen in der Stadt anbelangt, so wurden für den gestrigen Montag 88 positive Test-Befunde eingemeldet, hieß es in einer Aussendung des medizinischen Krisenstabes am Dienstag. Abzüglich von Datenbereinigungen aus den vergangenen Tagen gab es 83 neue Fälle.

Die häufigsten Ansteckungen passieren im privaten Bereich, in den privaten Haushalten, berichtete die Krisenstab-Sprecherin. Aber: "Auch Reiserückkehrer spielen immer mehr eine Rolle." Größere Cluster gebe es in Wien derzeit keine.

Viele Corona-Tests in Wien

Positiv hob die Sprecherin in diesem Zusammenhang die hohe Zahl an täglich durchgeführten Tests in Wien hervor. "Es freut uns, dass sich die Leute testen lassen und vorsichtig sind." Am gestrigen Montag wurden laut Daten des Innen- und Gesundheitsministeriums 131.377 Tests durchgeführt, davon 54.404 PCR-Tests.

Dabei wies die Sprecherin auch darauf hin, dass 91 Prozent aller österreichweit durchgeführten PCR-Tests in den vergangenen zwei Wochen in Wien stattgefunden hätten. PCR-Tests sind insofern von Bedeutung, weil sie wesentlich verlässlicher sind als Antigen-Tests und weil sie auch Basis für die Sequenzierungen sind, mit denen man die Varianten feststellt.

(APA/red)

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