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Vater schüttelte Säugling in Wien: Baby in Lebensgefahr

Das kleine Mädchen schwebt in Lebensgefahr.
Das kleine Mädchen schwebt in Lebensgefahr. ©puixabay.com
Ein Vater hat am Freitag sein 2,5 Monate altes Baby so stark geschüttelt, dass es nun in Lebensgefahr schwebt. Die Mutter war bei der Tat anwesend, griff aber nicht ein. Beide Eltern wurden festgenommen.

Ein 31 Jahre alter Vater soll in Wien sein zweieinhalb Monate altes Baby dermaßen geschüttelt haben, dass das Kind nun in Lebensgefahr schwebt. Das berichtete die Wiener Polizei am Donnerstag der APA. Die 22-jährige Mutter habe demnach die Tat beobachtet, aber nicht eingegriffen. Die Eltern leugneten die Misshandlung zunächst, wurden aber später festgenommen und zeigten sich geständig.

Baby am Freitag misshandelt

Die Misshandlung des Kindes ereignete sich schon am vergangenen Freitag, dem 4. Juni, in einer Wohnung im 23. Bezirk Liesing. Laut Polizei dürfte der Vater das Baby mehrmals geschüttelt haben, um es "ruhig zu stellen". Das kleine Mädchen erlitt dabei "massivste Verletzungen", sagte der Polizei-Sprecher am Donnerstag. Wer die Rettungskräfte informiert und Hilfe geholt hat, war vorerst unklar.

Mädchen befindet sich in Lebensgefahr

Das Mädchen wurde mit dem Hubschrauber ins Spital gebracht. Die behandelnden Ärzte verständigten die Polizei. Die Eltern, bei beiden Teilen handelt es sich um österreichische Staatsbürger, wurden daraufhin einvernommen, stritten jedoch laut Polizei-Aussendung vorerst jegliche Gewaltanwendung ab.

Am gestrigen Mittwoch wurde das Paar schließlich auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien festgenommen. Die Festnahme erfolgte durch Beamte des Landeskriminalamts Wien, Außenstelle Süd, unter Beiziehung der WEGA. Bei ihrer weiteren Einvernahme zeigten sich die Eltern schließlich geständig. Das kleine Mädchen befindet in Spitalsbehandlung und kämpft um sein Leben.

Familie war der Jugendhilfe bekannt

Die Wiener Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) kennt die Eltern, wie eine Sprecherin auf APA-Anfrage mitteilte: "Wir haben die Familie gekannt und betreut." Es habe sich um eine finanzielle Beratung im Zuge einer Delogierungsverhinderung gehandelt, außerdem gab es Beratungen zu Themen rund um die Geburt. Involviert waren dabei Sozialarbeiter, -pädagogen, Ärzte und Hebammen. Die MA-11-Sprecherin betonte dabei: "Es haben sich keine Hinweise zu einer akuten Gefährdung des Kindes gezeigt." Andernfalls wären umgehend Sofortmaßnahmen zum Schutz des Kindes umgesetzt worden, betonte sie.

Die Kinder- und Jugendhilfe sei "zutiefst betroffen", führte die Sprecherin weiters aus. Man werde die "furchtbaren Geschehnissen" fachlich aufarbeiten, um für zukünftige Fälle Lehren zu ziehen. Geschwister im Haushalt dürfte das Baby nicht gehabt haben, der MA 11 ist diesbezüglich nichts bekannt. Im Gespräch mit der APA appellierte die Sprecherin außerdem an alle Eltern, sich bei Überforderung und Fragen an die Familienzentren zu wenden, wo man mit Rat und Unterstützung helfen könne.

(APA/Red)

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