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Studie: Spagat zwischen Homeoffice und Homeschooling zehrt an Eltern

Kinder sind nur noch schwer für Schulaufgaben zu motivieren.
Kinder sind nur noch schwer für Schulaufgaben zu motivieren. ©Pixabay.com
Wie viel ist zumutbar? Wie lange geht die Bevölkerung mit den Lockdown-Maßnahmen noch mit? Soziologin Ulrike Zartler von der Uni Wien hat die Meinung von Eltern mit Kindergarten- und Schulkindern erfragt.

Seit März führt die Soziologin Ulrike Zartler von der Uni Wien eine Studie unter 90 Eltern von Kindergarten- und Schulkindern in Österreich durch. Das Ergebnis: Die Befragten waren bereits im Sommer nach dem ersten Corona-Lockdown ausgelaugt, im zweiten Lockdown kam neben Lethargie und Resignation auch noch Verzweiflung hinzu.

Spagat zwischen Homeoffice und Homeschooling

Den Spagat zwischen Homeschooling und Homeoffice zu meistern, stellt die meisten Eltern vor einer Herausforderung. Schüler werden von Tag zu Tag unmotivierter, sich mit Schulaufgaben auseinanderzusetzen, obwohl die Leistungsanforderungen vonseiten der Schulen steigt. Während im ersten Lockdown von Schularbeiten noch abgesehen wurde, stehen sie heute an der Tagesordnung. Zu Hause müssen sich Eltern und Kinder Ressourcen wie Arbeitsplatz oder Laptops aufteilen, was zu größeren Spannungen führt. Hinzu kommen bei einigen Familien massive finanzielle und existenzielle Ängste, etwa durch Ausbleiben von Aufträgen oder Jobverlust.

Viele Eltern nutzen vermehrt auch die Kinderbetreuung, die von Schulen und Kindergärten angeboten wird. Während im ersten Lockdown nur 1 Prozent der Kinder dieses Angebot nutzten, sind es mittlerweile bereits 33 Prozent. Beim Homeschooling hilft dieses Betreuungsangebot jedoch nur bedingt: Es stellt nämlich nur sicher, dass die Kinder betreut, aber nicht unterrichtet werden.

Maßnahmen gefodert

Zartler wünscht sich von der Politik Maßnahmen auf drei Ebenen, um die Situation von Familien zu verbessern. Zunächst müsse die Kinderbetreuung ausgebaut werden, um den Eltern unter die Arme zu greifen. Zweitens fordert Zartler rechtliche Sicherheit für Betroffene mit ihrem Arbeitgeber. Für jene Eltern, die unter finanziellen Problemen leiden, müssen Maßnahmen geschaffen werden, mit denen sie zumindest bis Ende der Krise abgesichert werden können.

(red)

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