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Feldkirchs jüngster Ortsvorsteher

Der neue Ortsvorsteher Michael Nemetschke freut sich auf seine neuen Aufgaben.
Der neue Ortsvorsteher Michael Nemetschke freut sich auf seine neuen Aufgaben. ©Emir T. Uysal
Michael Nemetschke (28) wird neuer Ortsvorsteher für Altenstadt und Levis.
Vereinsaktivitäten von Michael Nemetschke

FELDKIRCH Nach der letzten konstituierenden Sitzung gab es großen Umschwung in der Feldkircher Politik. Die Feldkircher Volkspartei ging erstmals eine Koalition mit der FPÖ Feldkirch ein und Daniel Allgäuer wurde zum Vizebürgermeister gewählt. Das umstrittene Thema Ortsvorsteher stand dabei erneut in Diskussion: Mit fünf statt sechs Ortsvorsteher (alle ÖVP), davon drei neu besetzt, soll es nach der Abstimmung im Montforthaus in die nächste Amtsperiode gehen. Für Tisis steht Elisabeth Pucher statt Gabriele Graf zur Verfügung (im Anlassfall auch Innenstadt), Nofels folgt auf Doris Wolf nun Silvia Fröhle und in Altenstadt übernimmt Michael Nemetschke (im Anlassfall auch Levis) als jüngster Ortsvorsteher in der 95-jährigen Geschichte das Amt von Josef Mähr.

Waschechter Vereinsmensch

Nemetschke steht 2020 erstmals auf der Liste der ÖVP. „Gemeindepolitik hat mich schon immer interessiert“, gibt er preis. „Ich wurde dann von Bürgermeister Wolfgang Matt gefragt, ob ich es mir nicht vorstellen kann erstmals für die Gemeinderatswahlen zu kandidieren.“ Der gebürtige Levner ist 2018 nach Altenstadt gezogen und spielt inklusive Jungmusik bereits 21 Jahre für den Musikverein Altenstadt.

Seit einigen Jahren ist er dort als Archivar im Vorstand und wird demnächst die Aufgabe als Notenwart übernehmen. Dass Nemetschkes Liebe für die Vereinsarbeit schlägt beweist er ebenfalls bei zahlreichen Auftritten der Studiobühne Montfort, später Theater Tour Nofels und nun aktives Mitglied der Theatergruppe Mäder. Die Leidenschaft zur Musik übt er ebenfalls beim Frohsinn Nofels aus. Dort singt er gemeinsam mit seiner Mutter im Chor als Tenor. Manche Feldkricher kennen den 28-Jährigen auch als AFZ-Prinz, der 2019/20 als Michael II., Edler vom Nemetschk-Tal und Baron von Bissingen, sein „Adel-Debüt“ bei der Altenstädtner Fasnatzunft feierte.

Beruflich neu orientiert

Die letzten fünf Jahre war Nemetschke bei Rauch Fruchtsäfte beschäftigt. Nach der Lehre in der Betriebslogistik, wurde der Neo-Ortsvorsteher zur stellvertretenden Leitung des Wareneingangs befördert und war anschließend Abteilungsleiter im Displaybau. Nun orientiert sich der Wahl-Altenstädtner um. „Der Gesang hat mich schon lange begleitet und künftig möchte ich mich beruflich in diese Richtung konzentrieren.“

So startete er im „Pre-Collage“ des Landeskonservatoriums Schwerpunkt Gesang mit Schauspiel und Musiktheorie. Im Bachelorstudium folgt dann Klavier, italienisches Schauspiel sowie Musikgeschichte und -Therorie. Durch den neu eingeschlagenen Berufsweg hat Nemetschke auch mehr Zeit, die er nun für die Aufgaben als Ortsvorsteher widmen will.

Offen und pflichtbewusst

„Die neuen Aufgaben als Ortsvorsteher sind natürlich sehr vielfältig“, merkt Nemetschke an. Dadurch, dass er bereits viele Berührungspunkte mit unterschiedlichsten Vereinen und Bürgern hatte, erleichtere das bereits vieles. „Ich werde hierfür tatkräftig von den Alt-Ortsvorstehern Josef Mähr, Trudi Tiefenthaler und Dieter Preschle unterstützt“, führt er weiter aus. Kontaktdaten, Informationen und Projekte werden täglich in vielen E-Mails kommuniziert. Es findet ein reger Austausch statt.

„Mir ist es in den kommenden fünf Jahren wichtig, dass die Ortsvorsteher wieder mehr wahrgenommen werden“, stellt Nemetschke klar. Des Weiteren wünscht er sich, dass die 23 Ortsvereine aus Altenstadt ähnlich zusammenarbeiten, wie es beispielsweise in Nofels der Fall ist. „Paradebeispiel: ‚Nofler Dorfball‘. Ich möchte auch in Zukunft gemeinsame Veranstaltungen mit mehreren Vereinen auf die Beine stellen.“ Das wäre für den Ortsvorsteher im Zuge der Erneuerung der Volksschule Altenstadt möglich.

Zum Thema Corona gibt sich Nemetschke etwas zurückhaltend. Mit den Worten: „Es wird bestimmt eine Art Zerreißprobe für viele Vereine“, nimmt er die Lage jedoch ernst. Wichtig sei es aus seiner Sicht nicht den Mut zu verlieren. „Ein Ende wird kommen … auch wenn es aktuell nicht in Sicht ist.“ Der Zusammenhalt sei nun wichtiger denn je. Nemetschke freut sich auf seine neue Aufgabe und Bürgern bei etwaigen Anlässen unterstützen zu können. ETU

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