Kautionstrick in Wien-Floridsdorf: 89-Jährige gab "Polizisten" ihren Schmuck

Der Kautionstrick scheint dieser Tage wieder zu boomen. Nachdem es erst jüngst in Wien einen diesbezüglichen Vorfall gab, bei dem Geld wortwörtlich aus dem Fenster geworfen wurde, sind nun Betrüger laut Polizei erneut auf der Suche nach betagten Opfern.
Kautionstrick: Anruf gekoppelt mit Abzocke an der Wohnungstür
Betrüger haben einer 89-Jährigen mit dem sogenannten Kautionstrick am Montag in Wien-Floridsdorf Schmuck im Gesamtwert eines fünfstelligen Betrags abgenommen. Sie gaben an, dass die Nichte der betagten Pensionistin einen Unfall gehabt hatte und die Frau eine Kaution bezahlen müsse, ansonsten würde die Nichte in Haft genommen werden. Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor Trickbetrügern.
Gegen 14.30 Uhr riefen die Kriminellen die 89-Jährige an, sprachen vom Unfall der Nichte und forderten die Bezahlung der Kaution. Während einer der Täter weiterhin mit der 89-jährigen telefonierte und sie fortwährend manipulierte, kam der Komplize zur Wohnung und ließ sich diverse Schmuckgegenstände übergeben. Dabei gab er sich als Polizist aus. "Schmuck und Täter sind daraufhin verschwunden", konstatierte die Polizei.
Präventionstipps der Wiener Polizei
Wie schütze ich mich vor Trickbetrügern (falschen Polizisten)?
- Die Polizei kassiert niemals eine „Kaution“ (eine Kaution wird bei Ge- richt hinterlegt).
- Die Polizei wird niemals Wertgegenstände/Geld prophylaktisch "mit- nehmen, weil ein Einbruch bevorsteht" (so formulieren es Betrüger).
- Gibt sich jemand am Telefon als Polizei aus und fragt nach Geld: das Telefonat sofort beenden und den Polizei-Notruf wählen (133).
Wie schütze ich meine Familie, vor allem die älteren Generationen?
Rufen Sie noch heute Gefährdete im Familienkreis an und informieren Sie diese über den Betrugsmodus und über die Präventionsmaßnahmen.
Wer ist besonders gefährdet?
- Trickbetrüger (falsche Polizisten, Kautionstrick) suchen gezielt nach Opfern mit nicht mehr gebräuchlichen bzw. "altmodischen" Vornamen.
- Die meisten bislang bekannten Opfer haben Geburtsdaten vor 1950, häufig vor 1940, und sind somit über 80 Jahre alt.