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Rankweils Gemeindedächer werden Bürgerkraftwerke

PV beim Sonderpädagogischen Zentrum in Rankweil
PV beim Sonderpädagogischen Zentrum in Rankweil ©Forum Rankweil
RANKWEIL. Der Grüne Antrag für Bürger*innenbeteiligung bei Photovoltaik-Anlagen wurde in der Gemeindevertretungssitzung einstimmig angenommen. Dieser Beschluss ist der Startschuss für die von Gemeinderat Christoph Metzler ins Leben gerufene Initiative.

„Die Hartnäckigkeit und der Einsatz der Grünen Rankweil für den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden hat sich ausgezahlt“, freut sich Christoph Metzler, Grüner Gemeinderat, über den einstimmigen Beschluss in der Gemeindevertretungssitzung am 3. März 2020. Damit bekennt sich die Gemeinde Rankweil zum raschen Ausbau von Eigenstromproduktion durch die Installation von PV-Anlagen auf möglichst allen öffentlichen Gebäuden.

Potential: 4.500 m2 Fläche für Photovoltaik

Das Potential in Rankweil für PV-Anlagen sei groß. Grundsätzlich würden sich sämtliche Gebäude der Gemeinde für Photovoltaik eignen, so Metzler – insgesamt eine Fläche von 4.500 m², die bisher brach liegt. „Auf rund 4.500 m² können PV-Anlagen einen Ertrag von ca. 700.000 Kilowatt jährlich erzielen. Eine Strommenge, die rund 200 Haushalte versorgen kann“, unterstreicht Metzler die Möglichkeiten für die Marktgemeinde und die Rankweilerinnen und Rankweil.

Noch dieses Jahr sollen die technischen Details sowie die zeitlichen und finanziellen Rahmenbedingungen fixiert werden, will Alexander Schwaszta, Spitzenkandidat des Grünen Forum Rankweil, rasch starten: „Nächstes Jahr wollen wir die ersten PV-Anlagen anbringen und die Rankweilerinnen und Rankweiler einladen, sich an diesen Bürger*innenkraftwerken zu beteiligen.“

Bürger*innen mit an Bord holen

Beim Modell Bürger*innenbeteiligungsanlagen können Gemeinden jene Menschen in Rankweil mit an Bord holen, die selbst nicht die Möglichkeit haben: Interessierte investieren in PV-Anlagen im Gemeindebesitz und können sich so auch mit kleineren Beträgen an der Erzeugung von erneuerbaren Energien beteiligen. Sie erhalten vom Ertrag der laufenden Jahre entsprechend verzinste Rückzahlungen. Die Gemeinde stellt die Dachflächen zur Verfügung und organisiert die Errichtung.

Gemeinde geht mit gutem Beispiel voran

Ziel der Gemeindeinitiative ist es auch, Nachahmer*innen zu finden. „Wir hoffen natürlich, dass auch Betriebe und Private ihre Dächer mit PV-Anlagen ausstatten. Nur mit dem massiven Ausbau von Photovoltaik können wir den vollständigen Umstieg bei der Stromversorgung auf erneuerbare Energien bis 2030 schaffen“, ist Metzler motiviert, die Photovoltaikoffensive weiter voranzutreiben.

Beschlusstext:

Initiative Bürgerkraftwerke auf Gemeindegebäuden

„Die MG Rankweil unternimmt weitere Anstrengungen und somit Eigen- und Mitverantwortung für den Aufbau einer CO2 neutralen Gesellschaft. Sie realisiert daher so rasch wie möglich den weiteren Ausbau von Eigenstromproduktion durch die Installation von PV-Anlagen auf möglichst allen öffentlichen Gebäuden. Dabei ist auf den Aspekt des Ortsbildes sowie der vorhandenen Bausubstanz Rücksicht zu nehmen. Die Finanzierung soll außer budgetär unter Einbindung der Bevölkerung sowie Unternehmungen erfolgen wobei die Prozessbegleitung durch einen externen Dienstleister wie die AEEV in Abstimmung mit dem e5 Team erfolgen soll. Das angestoßene Projekt soll auch zur Sensibilisierung der Bevölkerung zur Umsetzung und Beteiligung an weiteren Maßnahmen im Sinne von Energieeinsparung und CO2 Reduktion dienen. Entsprechende weiter Aktivitäten, auch mit Beteiligung von Rankweiler Betrieben und z.B. Einbindung der Kaufmannschaft, sollen im e5 Team und Umweltausschuss sowie von Amtsseite weiterverfolgt werden.“

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