Mildes Februar-Wetter sorgt für Boost am Arbeitsmarkt

Das milde Wetter in Österreich hat die Arbeitslosenzahlen trotz Konjunkturschwäche noch sinken lassen. Ende Februar gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,7 Prozent weniger Personen ohne Job. Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet waren 399.359 (-10.996) ohne Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition sank um 0,3 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent.
"Der Baubereich weist aufgrund der milden Witterung sogar um 6,3 Prozent weniger arbeitssuchende Personen aus", kommentierte AMS-Chef Johannes Kopf die aktuellen Zahlen. Auch die seit Monaten rückläufige Industriekonjunktur habe "bisher nur zu relativ leicht steigenden Arbeitslosenzahlen in diesem Bereich" geführt. "Insgesamt also können wir uns weiter über eine noch immer deutlich besser als prognostizierte Arbeitsmarktentwicklung freuen", so Kopf.
Die Zahl der gemeldeten sofort verfügbaren offenen Stellen stieg im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,3 Prozent auf 75.404. Die Anzahl der unselbstständig Beschäftigten erhöhte sich laut einer vorläufigen Prognose um 35.000 Personen (+0,9 Prozent) auf 3,784 Millionen.
Kräftiges Arbeitslosenminus bei Bau und Tourismus, Plus in Industrie
Aufgrund des milden Wetters gab es im Februar in der Baubranche mehr Arbeit. Die Zahl der Arbeitslosen und AMS-Schulungsteilnehmer aus dieser Branche sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,3 Prozent auf knapp 50.000. Trotz der wärmeren Temperaturen in den Skigebieten gab es im Bereich Beherbergung und Gastronomie ein Arbeitslosenminus von 3 Prozent auf über 39.000.
Rückläufige Zahlen wurden auch im Gesundheits- und Sozialwesen (-4,2 Prozent), im Handel (-2,6 Prozent) und bei der Arbeitskräfteüberlassung (-0,7 Prozent) registriert, teilte das Arbeitsmarktservice (AMS) am Montag mit.
Mehr Arbeitslose in der Industrie
Die Konjunkturabschwächung in der Industrie lässt dort die Arbeitslosigkeit steigen. Im Bereich Herstellung von Waren erhöhte sich die Anzahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer um 1,8 Prozent auf 31.696. "Der seit Monaten beobachtete Rückgang der Industriekonjunktur, der uns im AMS auch durch verstärkte Kurzarbeitsanfragen auffällt, führt bisher nur zu relativ leicht steigenden Arbeitslosenzahlen in diesem Bereich", so AMS-Vorstand Johannes Kopf. Einen Zuwachs gab es auch im Verkehrs- und Lagerwesen (+3,5 Prozent).
Den deutlichsten Rückgang bei arbeitslosen Personen und Schulungsteilnehmern gab es im Februar bei Jugendlichen unter 25 Jahren (-4,8 Prozent), gefolgt von Personen ohne gesundheitliche Einschränkungen (-4,5 Prozent) und bei 25- bis 49-Jährigen (-3,7 Prozent). Bei Männern gab es um 3,1 Prozent weniger Arbeitslose, bei Frauen sanken die Zahlen um 2,1 Prozent. Bei Inländern wurde ein Rückgang von 3,8 Prozent verzeichnet, bei Ausländern gab es ein Minus von 0,5 Prozent. Ein Anstieg wurde unter anderem bei 50-Jährigen und Älteren (+0,4 Prozent) und bei Personen mit akademischer Ausbildung (+1,3 Prozent) sowie bei Personen mit sonstigen gesundheitlichen Einschränkungen (+4,3 Prozent) verzeichnet.
(APA/red)