SPÖ oder FPÖ: Wer macht das Rennen im Kampf um Platz zwei?

Die Nationalratswahl 2017 hat die politischen Verhältnisse massiv geändert - nicht nur mit dem Machtwechsel von SPÖ zu ÖVP, sondern auch im Verhältnis der drei führenden Parteien zueinander.
Die FPÖ hat sich als annähernd gleich starke Mittelpartei etabliert. Sie blieb zwar letztlich doch auf Platz 3, aber sie kam der SPÖ auf Platz 2 nah wie nie zuvor.
2017 kam die FPÖ der SPÖ nah wie nie
Um nur 0,89 Prozentpunkte ist Rot jetzt noch stärker als Blau - und am Wahlsonntag sah es zunächst sogar so aus, als wäre die SPÖ erstmals in der Parteigeschichte nur Dritte. Die Auszählung der Briefwahl brachte den Sozialdemokraten dann doch noch Platz 2.
Einmal war die FPÖ tatsächlich Zweite - aber vor der ÖVP: 1999 waren die Blauen um 415 Stimmen bzw. 0,01 Punkte besser als die Schwarzen. Jetzt liegt die ÖVP um 5,50 Punkte vor der FPÖ - ein Stück weiter als 2013, wo es nur 3,48 Punkte waren. Allerdings war damals die ÖVP Zweite und die FPÖ Dritte - wie auch 1994, wo die Distanz mit 5,17 ebenfalls geringer war als 2017.
ÖVP war schon viermal weiter voran
Bei den 17 anderen Wahlen aber (die Blauen waren zum ersten Mal 1949 dabei) lag meist sehr viel mehr zwischen ÖVP und FPÖ. 1966, als die Volkspartei ihre einzige Absolute (in Mandaten) holte, war sie um 43 Punkte stärker als die Freiheitlichen. Die SPÖ ließ in den Jahren ihrer Absoluten (1971, 1975, 1979) die FPÖ um rund 45 Prozentpunkte hinter sich.
Ebenfalls schon größer als 2017 war der Abstand zwischen ÖVP und SPÖ: 2002 gab es die maximale Distanz von 5,79 Punkten, auch 1945, 1949 und 1966 konnten die Schwarzen die Roten um mehr als fünf Prozentpunkte abhängen. Bei nunmehr sieben der 22 NR-Wahlen war die ÖVP stimmenstärker: 1945, 1949, 1956, 1962, 1966, 2002 und 2017. Zweimal (1953 und 1959) fielen der ÖVP dank Wahlrecht mehr Mandate zu als der knapp stimmenstärkeren SPÖ.
(APA/Red)