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TV- Expertin Carola Schneider live im TaS

Carola Schneider, ORF-Korrespondentin in Moskau und Autor Maxim Kantor.
Carola Schneider, ORF-Korrespondentin in Moskau und Autor Maxim Kantor. ©Veranstalter/TaS
Moskauer ORF-Lady aus Vorarlberg parlierte russisch.

Feldkirch. Im Theater am Saumarkt gab es kürzlich einen interessanten, außergewöhnlichen Abend. Der weltbekannte russische Maler, Grafiker, Schriftsteller und Kunsthistoriker Maxim Kantor (1957 in Moskau geboren) war zu Gast und stellte seinen bei Paul Zsolnay Wien 2018 erschienenen Roman „Rotes Licht“ vor. An seiner Seite die aus Marul stammende, charmante ORF-Lady in Moskau (seit 2011) Carola Schneider, die ja jedem TV-Seher durch ihre präzisen Kommentare über Russland samt Putin ein fester Begriff ist; sie fungierte als eloquente Dolmetscherin und Dialogpartnerin des Autors.  Maxim Kantor sprach neben seiner Muttersprache auch ein bisschen Englisch und Deutsch. Er erhielt 2016 die deutsche Staatsbürgerschaft und lebt in Frankreich, Berlin und Oxford. Carola Schneider ist Journalistin und diplomierte Dolmetscherin für Französisch und Russisch.

Gewaltiger Roman

Maxim Kantor zeichnet in seinem voluminösen Werk „Rotes Licht“ nicht nur ein von hoher Sprachkraft geprägtes „Gemälde“ mit der wechselvollen Geschichte seines Landes , der Roman ist alles in allem auch eine deutliche aktuelle Abrechnung mit Putin, den Oligarchen etc. Kantor verzichtet aber auch nicht auf bitter-sarkastischen  Humor ( „Schelmenroman“). Inhalt: In einem Moskauer Vorstadtkrankenhaus dämmert der betagte Historiker Salomon Richter dem Tod entgegen. Er hat aber noch so viel Zeit, um seine eigene Biografie und die seines Jahrhunderts Revue passieren zu lassen. Am Beispiel von drei Generationen schildert Kantor wortgewaltig das Russland von der Revolution bis zum Ende der UdSSR, vom Aufstieg Hitlers, Stalins bis zu Putins Krieg auf der Krim …

Dialog

Im Dialog Kantor/Schneider wurde eine Fülle von Problemen angesprochen, sie kreisten aber immer wieder um Putin, seinen autokratischen Demokratiebegriff ohne wirksame Opposition und die Russen, die damit leben müssen. Die Presse ist nicht mehr frei, viele Journalisten retteten ihre Existenz, indem sie sich von den mächtigen Oligarchen kaufen ließen. Kantor kritisierte Putin als „imperialen Krieger“ und dessen Biografie als früherer KGB-Mann mit harten Worten…. Man erfuhr leider nicht, ob Kantors „Rotes Licht“ auch in Putins Reich ungehindert leuchten darf. Jedenfalls  ein sehr politischer Abend mit Publikumsdiskussion am Saumarkt.

SCH

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