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Vorarlberger Waffenhändlerring: Illegale Waffen als Statussymbol

Nach einem Hinweis aus Frankreich hoben deutsche und österreichische Behörden einen Waffenhändlerring aus. Drehpunkt des Handels war Vorarlberg, die Abnehmer meist Personen mit einer Leidenschaft für Waffen.
Bilder der Pressekonferenz
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Pressekonferenz zum Waffenhandel
Waffenlager in der Schweiz ausgehoben
Nach Hinweisen aus Frankreich nahm die Polizei von Baden-Württemberg die Ermittlungen auf. Der Ursprung der Waffen schien Vorarlberg zu sein, weshalb im Juli 2017 das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung die Ermittlungen aufnahm. Schlussendlich wurden allein in Vorarlberg sieben tatverdächtige Personen, eine in Wien und zwei in Niederösterreich ausgemittelt. Davon wurden zwei Vorarlberger und die Person aus Niederösterreich auch festgenommen.

Gewaltiges Waffenarsenal

Im Zuge von neun Hausdurchsuchungen allein in Österreich wurden im November 2017 26 Faustfeuerwaffen, 6 Langwaffen und über 200 kg Munition in Vorarlberg, in Niederösterreich mehr als 100 Lang- und 21 Faustfeuerwaffen, über 100 Stichwaffen sowie tausende Schuss Munition sichergestellt. Sämtliche sichergestellten Schusswaffen und Munitionsteile werden derzeit noch vom Bundeskriminalamt Wien begutachtet und eingestuft.

Hauptverdächtige sind zwei Männer aus Lustenau und Bregenz

Bei den Hauptverdächtigen handelt es sich um einen 35-jährigen Mann aus Lustenau, einen 76-jährigen Mann aus Bregenz sowie einen 44-jährigen Mann aus Niederösterreich. Gegen weitere Personen (Waffenkäufer) wird wegen illegalen Waffenbesitzes ermittelt. Alle Tatverdächtigen werden nach Abschluss der Ermittlungen der zuständigen Staatsanwaltschaft auf freiem Fuß zur Anzeige gebracht werden.

Interaktive Karte: Das Netzwerk der Waffenhändler

Es ist davon auszugehen, dass die weiteren Ermittlungen noch über mehrere Monate andauern werden. Die Tatverdächtigen wurden mit einem vorläufigen Waffenverbot belegt. Die Erlassung eines behördlichen Waffenverbots wird von den zuständigen Waffenbehörden geprüft.

Sicherstellungen in Vorarlberg.
Sicherstellungen in Vorarlberg. ©Polizei Vorarlberg

Hausdurchsuchungen in Deutschland

Auch in Deutschland wurden im Zuge von acht Hausdurchsuchungen 11 Faustfeuerwaffen, etwa 1.500 Schuss Munition und Bargeld unter Federführung der Kriminalpolizeiinspektion Rottweil sichergestellt. Die zwei Hauptbeschuldigten wurden festgenommen. Weitere Aktionen der französischen und schweizerischen Polizeibehörden verliefen ebenso erfolgreich.

Waffe als Statussymbol

Bei den Täter handle es sich überwiegend um Personen mit einen türkischen Migrationshintergrund, die sich untereinander bekannt waren. Die Käufe wären vor allem aus Statusüberlegungen erfolgt, betont die Polizei. Einen politischen Hintergrund könne man bislang ausschließen. Bislang gibt es noch keine Hinweise, dass die Waffen für die Durchführung von Verbrechen erworben oder verwendet wurden.

Die gesamte Pressekonferenz mit Liveticker

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