Markus Linder von seinen besten Seiten

Feldkirch. (vko) Er feierte gewissermaßen seinen „Junggesellenabend“. Mit 57 Jahren? Ist das nicht ein wenig spät? Nun ja, Markus Linders Junggesellenabschied galt der Zeit seiner Solo-Auftritte. Ab Herbst kommt er mit seiner Frau Sabine zurück auf die Bühne. Am Samstag ließ er es daher mit seinem „Best of“ aus acht Programmen im ausverkauften Theater am Saumarkt noch einmal krachen.
Doppeljubiläum
Die Feiern zweier Jubiläen legten Linder und das TaS gleich obendrauf: Seit 20 Jahren beweist Linder mit Solo-Kabaretts seinen Riecher dafür, was die Vor- und Hinterarlberger zum Lachen zwingt. Das Saumarkt wiederum gibt es nunmehr seit 40 Jahren. Dies verdanken wir unter anderem Linders Vater, der als Mitgründer des Theaters fungierte. Mit den „Wühlmäusen“ (das Ensemble braucht nicht weiter vorgestellt zu werden) machte Heiner Linder jahrelang das TaS unsicher und wühlte die fruchtbaren, schwarzbödigen Gärten des Ländles auf. Sein Sohn, der einmal Diplomat werden wollte, landete ebenfalls auf der Bühne. Von hier aus setzt er nun seine Blues-Musik und seinen Humor im Dienst der Völkerverständigung ein, vor allem innerhalb Österreichs. Eigene Erfahrungen kommen ihm dabei zugute, lebt er doch seit langem als „legal Alien“ (Sting lässt grüßen) und „voll intrigiert“ in Axams in Tirol. (Sogar ein Name wurde seinem Haus zugesprochen, der da wäre “Nousala”!) Linder hat zudem eine Nase für die Verständigung und Beziehung zwischen den Geschlechtern. So weiß er, welche die wichtigsten Wörter der AlemannInnen sind: tätsch ma, könnsch ma, sötsch ma, heasch ma – zu Deutsch: „tätest du mir“, „könntest du mir“, „du solltest mir“, „hast du mir“, Grad der Bedrohlichkeit von links nach rechts steigend. Zum Wohle ihrer eigenen Beziehung verzichtete seine Frau auf den Welthit, den sie sich von ihm gewünscht hatte. Denn ein solcher entsteht bekanntlich nur aus den Seelenqualen jener Männer, die gerade von ihrer Frau verlassen wurden.
Doppelpack
Zum Erfolg wird Sabine Linder fürderhin weniger durch Verzicht, Regie und Managen beitragen. In „Einmal Liebe und retour“ werden wir Linder doppelt sehen, denn in dem neuen Kabarett tritt „vom Nousala die Frau“ mit ihm auf. Ihre eigenen Erfahrungen mit Comedy-Theater sammelte sie beim Ensemble Tirol, zu dem unter anderem Uli Brée gehört, der als Autor von „Vorstadtweiber“ ein Begriff ist.
Auf seiner Heimatbühne, dem Theater am Saumarkt, beweist Linder seine Größe noch am 27. Januar, am 4. und 14. Februar 2017 um 20:15 Uhr sowie am 12. Februar 2017 um 17 Uhr.