Das LKH Hohenems hat ein hohes Potential

Hohenems. (mima) Dr. Günter Höfle ist seit 2006 am Hohenemser Krankenhaus tätig und hatte bereits von 2007 bis 2013 den Chefarztposten inne. Primar Höfle löst damit Prim. Dr. Peter Cerkl ab, welcher aber als stellvertretender Chefarzt in der Krankenhausleitung bleiben wird. Der neue, alte Chefarzt freut sich auf seine Aufgabe und hat große Ziele.
Warum die Rückkehr auf den Chefarztposten in Hohenems?
Mir liegt viel am LKH Hohenems und an meiner Abteilung. Und dann ist es nur konsequent, die Aufgabe anzunehmen, wenn die Entscheidungsgremien das vorschlagen.
Was sind ihre Ziele in ihrer zweiten “Amtszeit”?
Das LKH Hohenems hat ein hohes Potential, welches ich weiter ausbauen möchte. Es basiert auf einem sehr kompetenten Team, welches flexibel auf medizinische Trends und die Bedürfnisse der Patienten eingehen kann. Mir ist es wichtig, dass sich die Bevölkerung sicher sein kann, dass „alles, was am LKH Hohenems gemacht wird“, ein ausgezeichnetes Leistungsniveau hat. Wichtige Initiativen möchte ich im Ausbau und der Verankerung der speziellen Schmerztherapie am LKH Hohenems setzen. Zudem steht der Ausbau der Palliativstation mit deutlich mehr Betten an. Denn wenn es um eine optimale Symptomkontrolle bei Schwerkranken und Sterbenden geht, können wir keine Wartelisten zur Aufnahmeplanung akzeptieren. Aber auch der Erhalt und die Förderung der bereits etablierten Leistungen benötigt ausreichend Unterstützung
Was werden ihre Hauptaufgaben als Chefarzt ein?
Die Förderung und Koordination der optimalen Zusammenarbeit innerhalb der verschiedenen medizinischen Abteilungen und Berufsgruppen des LKH Hohenems ist eine der wichtigsten Aufgaben des Chefarztes. Denn für den einzelnen Patient zählt nur die ausgezeichnete Gesamtleistung aller involvierter Krankenhausmitarbeiter. Dazu möchte ich auch am Schwerpunkt des Studentenunterrichts festhalten. Wir haben uns bei den Studierenden schon einen so guten Ruf erarbeitet, dass wir zum Beispiel beim Klinisch-Praktischen-Jahr für mehr als 2 Jahre ausgebucht sind. Ich möchte meinen Einfluss nutzen, das ausgezeichnete Arbeitsklima zu erhalten und die Teamkultur der gegenseitigen Unterstützung und Wertschätzung weiter zu pflegen. Die medizinischen Fortschritte sind rasant und die Spezialleistungen werden weiter zunehmen. Bei der Implementierung des Fortschritts werden wir uns ganz intensiv einbringen. Dabei möchte ich besonders darauf achten, dass die Medizin am LKH Hohenems auch in Zukunft trotz der Spezialisierung die Übersicht über den Menschen als Ganzes bewahrt und so alle zur Krankheit des Patienten beitragenden Ebenen in die Behandlung miteinbezieht.
Dafür müssen sie aber wohl etwas Zeit für die Patienten einbüssen?
Wenn es mir gelingt, meine Aufgabe sehr gut wahrzunehmen, dann sollte weiterhin ausreichend Zeit für die Patienten sein. Schon jetzt sind wir Ärzte übermäßig mit bürokratischen Tätigkeiten beschäftigt und ich sehe es als meine Aufgabe an, wieder mehr Zeitressourcen am Patientenbett zu ermöglichen. Zum Beispiel könnte das dadurch gelingen, dass nicht-medizinisches Personal bürokratische Aufgaben übernimmt und dadurch den Ärzten mehr Zeit für die eigentliche Patientenbehandlung bleibt.
Welche Schwerpunkte hat das LKHH und wie ist die Patientenfrequenz – stationär und ambulant?
Wir haben einige Schwerpunkte. Ambulant natürlich unsere Notfallambulanz und der Notartzservice. Dazu kommen unsere Spezialabteilungen für Pulmologie und Innere Medizin, sowie eine Interdisziplinäre Intensivstation und das Department für Psychosomatik. Dazu kommt unsere Tageschirurgie mit Unfallchirurgie, Allgemeinchirurgie, Augenchirurgie und Anästhesie. Im vergangenen Jahr haben wir so gesamt 64.565 ambulante Patienten betreut und insgesamt wurden 10.340 Patienten stationär aufgenommen. In den bisherigen Monaten 2016 liegen wir vergleichbar.