Die Schulküche als Klangerlebniswelt
Diesen Samstag stellten acht SchülerInnen der Tourismusschule Bludenz und der Musikschule Brandnertal das Ergebnis der Kooperationsarbeit im Rahmen der von der Kulturabteilung des Landes Vorarlberg initiierten Double-Check-Initiative, welche die Partnerschaft von Bildungs- und Kultureinrichtungen fördert, vor. Unter dem Titel „KnarZ KüchE BuMM“ loteten die Teilnehmer dabei in mehreren Workshops die Gemeinsamkeiten von Koch- und Tonkunst aus. Zahlreiche Interessierte, darunter Bludenz Kultur GF Ulrike Dirnbauer, SR Christoph Thoma, BM Manid Katzenmayer und SR Karin Fritz sowie die Direktoren der beiden teilnehmenden Schulen, Klaus Mähr und Thomas Ludescher, waren der Einladung in die Räumlichkeiten der Schulküche der Tourismusschule gefolgt, um dem in Zusammenarbeit mit dem Wiener Klangkünstler Gammon entstandenen Kunstwerk zu lauschen.
Multisensuelle Klangwelten
Bereits Mitte März hatten sich die TeilnehmerInnen das erste Mal mit dem in Bludenz geborenen Künstler getroffen, um die Arbeiten am Projekt aufzunehmen. Die Aufgabenstellung dabei lautete, aus einem Rezept eine Partitur zu entwickeln. Bei der ersten Blockveranstaltung stand daher zunächst einmal das Kochen im Mittelpunkt. „Am Anfang standen natürlich die Überlegungen, welches Rezept wir nehmen sollten. Wir haben dann das Essen gemeinsam in der Schulküche vorbereitet und die unterschiedlichen Kochvorgänge mitgefilmt. Zudem haben wir in dieser ersten Phase auch schon einzelne Geräusche gesammelt und aufgenommen.“, erläutert Gammon den Projektstart. Während dieser Eingangsphase ist so ein rund 20 minütiger Kurzfilm entstanden, den es in den Workshops Anfang April noch zu vertonen galt. Das Zusammenspiel der beiden unterschiedlichen Welten stellte sich dabei für alle Beteiligten als zu erforschendes Neuland heraus. „Die SchülerInnen konnten sich zu Beginn nicht vorstellen, wie diese beiden Themenblöcke – Küche und Musik – zusammenpassen sollten. Jetzt, wo sie das Ergebnis sehen, sind sie aber begeistert. Das Projekt bot ihnen die Möglichkeit, sich klanglich und künstlerisch einmal richtig auszutoben.“, so Thomas Heel, Projektkoordinator vor Ort. Neben verschiedensten Instrumenten wie Gitarre, Posaune oder Klavier kamen bei der Klangarbeit auch ganz banale Küchengegenstände wie etwa Schneebesen, Wasserkocher oder Saftspritze zum Einsatz. Zusammen mit den SchülerInnen entwickelte Gammon daraus einen modernen und unkonventionellen Klangteppich, der den Kochvorgang akustisch in Szene setzte. „Für mich war v.a. wichtig, dass wir die Schulküche nicht nur als Arbeitsraum sondern eben auch als Präsentationsort nützen. Durch das Setting und die Filmprojektion erfährt das ganze Gesamtkunstwerk noch einmal eine Erweiterung. Neben der räumlichen Dimension und der künstlerischen Ästhetik gewinnt das Ganze v.a. durch die besondere Akustik des Raumes noch einmal mehr an Tiefe.“, so der Klangkünstler. Der Abschluss der intensiven Arbeiten, die multisensuelle Präsentation in der Schulküche, wurde vom anwesenden Publikum durchwegs positiv aufgenommen und mit viel Applaus belohnt.