Singen und Trommeln sind die wahrscheinlich ursprünglichsten Formen des gemeinsamen Musizierens und spielen bis heute in fast allen Kulturkreisen eine wichtige Rolle. Als sich Sängerin Filippa Gojo und Schlagzeuger Antoine Duijkers bei ihrem Masterstudium an der Kölner Musikhochschule trafen, entstand die Idee diese essentiell reduzierte Besetzung auszureizen.
Da beide Musiker sich in ihrem Studium mit Solo-Performance, improvisierter Musik und traditioneller Musik aus verschieden Erdteilen auseinandergesetzt hatten (Filippa erhielt 2014 für ihr Solo-Programm den Kölner Jazzpreis und 2015 den Neuen Deutschen Jazzpreis, Antoine unternahm einige Studienreisen in verschiedene afrikanische Länder und lernte bei berühmten „Masterdrummern“), fiel es ihnen nicht schwer ihre musikalischen Ideen miteinander umzusetzen und eine gemeinsame, kreative Sprache zu finden.
So bunt gemischt wie ihr Repertoire und ihre Einflüsse aus Holland, Österreich, Brasilien, Afrika, Island u.v.m. sind auch ihre Instrumente: Neben Gesang und Schlagzeug begleiten sich Filippa & Antoine auf Klangerzeugern wie Gläsern, Spieluhren, indischen und afrikanischen Instrumenten, Glockenspiel und einer selbstgebastelten mini-Drehorgel.
Diese Vielfalt an Klängen, Kreativität und Virtuosität kreiert trotz – oder vielleicht gerade wegen – ihrer kleinen Besetzung eine pure, akustische Musik, die spannend und abwechslungsreich ist und Beatles-Songs, frei-Improvisiertes und Eigenkompositionen gleichermaßen frisch, verspielt, intim und emotional interpretiert. Im Rahmen dieses Konzertes wird Filippa Gojo auch ihre Solo-CD „vertraum“ vorstellen.
„ (…) Denn es ist der völlig unorthodoxe und unbeschwerte Zugang zur Vokalkunst der längst in der regen Kölner Jazzszene verankerten Sängerin, der die Solo-Produktion „vertraum“ zu einem exzellenten kleinen Selbstportrait macht. (…) an technischen Fähigkeiten ebenso reich wie an emotionalen Ausdrucksformen, lustvoll, verspielt, verträumt, ohne Netz und doppelten Boden. Den Standard „Lazy Afternoon“, ein vertontes Kaspar Hagen-Gedicht, oder den Ulrich Gabriel-Klassiker „Do Mo trinkt bloach osom Bach“ fügt Gojo durch ihre eigenwilligen Interpretationen nahtlos in ihre Eigenkompositionen ein, die einen weiten Bogen von eher konventionell Liedhaftem über witzige Laut- und Sprachspielereien bis zu gewagteren vokalen Experimenten beschreiben. (…) verzaubert, verführt zum Lachen, geht unter die Haut.“ Peter Füssl über „vertraum“ in der Mai-Ausgabe des Kultur – Magazins