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Erfolgsgeschichte Demokratie

Univ.-Prof. Anton Pelinka erläuterte in seinem Vortrag die Ursachen und Folgen der Transformationsprozesse von 1989.
Univ.-Prof. Anton Pelinka erläuterte in seinem Vortrag die Ursachen und Folgen der Transformationsprozesse von 1989. ©JW
Bludenz. (jw) Der Verein allerArt lud zum zweiten Termin der Wissenschaftsreihe Diskurs Direkt.

Am vergangenen Freitag fand die zweite Veranstaltung im Rahmen des Wintersemesterprogramms der Wissenschaftsreihe DiskursDirekt statt. Erneut konnte der Verein allerArt, nach der Eröffnungsveranstaltung mit Historiker Rolf Steininger,  einen renommierten Experten in der Remise begrüßen. Anton Pelinka, Universitätsprofessor und  langjähriger Beobachter der europäischen und internationalen Politiszene, erläuterte in seinem Vortrag die Ursachen und Folgen der Transformation von 1989. Unter den zahlreich erschienen Besuchern waren an diesem Abend auch BM Mandi Katzenmayer und die Stadträte Christoph Thoma und Karin Fritz.

Siegeszug des westlichen Liberalismus

Anton Pelinka betonte in seinen Ausführungen v.a. den herausragenden Aspekt der Weichenstellung der historischen Ereignisse um 1989, der für die demokratisch-politische Entwicklung Europas ausschlaggebend war. „Mit dem Zusammenbruch der DDR und den anschließenden Transformationsprozessen in der Sowjet-Union wurde das zuvor dominierende bipolare Verhältnis von Ost/West aufgelöst. Das marxistisch-kommunistische Systeme  implodierte beinahe völlig gewaltfrei und schuf damit Platz für das westlich-liberale Modell. Die Transformationsprozesse von 1989 läuten das Ende einer Weltordnung ein.“, so Pelinka. Dem liberalen West fehlt es seither an einem gleichwertigen Gegenmodell. Dennoch gäbe es, meint Pelinka, einige Ausnahmen, wie etwa die Volksrepublik China, Russland oder auch die arabische Welt, jedoch böten diese Ausreißer keine  ernsthafte Alternative zur westlichen Demokratie.

Gefahr Nationalismus

Auch wenn Anton Pelinka die zukünftigen globalen Entwicklungen des westlich-liberalen Systems durchaus optimistisch einschätzt, stellte er in seinen Ausführungen dennoch klar, dass die aufkeimenden Gegenbewegungen, z.B. die des Nationalismus, durchaus kritisch betrachtet werden müssen: „Die Gefahr liegt im nationalistischen Zerfall. Vor allem der Beitritt der Osteuropa-Staaten zur EU spielt hierbei eine Rolle, denn im Gegensatz zu den Kernstaaten hat in Ost-Europa noch keine gegenseitige Zähmung stattgefunden.“ Die Stabilität der EU sei noch nicht in trockenen Tüchern, der Point-of-no-return noch nicht erreicht, trotzdem sei die Demokratie des Westen zurzeit eindeutig eine Erfolgsgeschichte, so Pelinkas abschließendes Fazit.

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