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Direkt helfen kann ziemlich einfach sein

Schülerinnen der Klasse IVBK nehmen die Sachspenden entgegen und sortieren sie.
Schülerinnen der Klasse IVBK nehmen die Sachspenden entgegen und sortieren sie. ©Edith Rhomberg
Schüler der Handelsakademie sammeln Sachspenden für jugendliche Flüchtlinge aus Syrien.
Hilfsprojekt IVBK

Lustenau. Es ist noch früh am Morgen, 7.20 Uhr. Um diese Zeit weiß niemand, ob es gut laufen würde mit dem geplanten Projekt. Schon zwei Stunden später steht aber fest: „Es ist alles da. Alles das, was wir uns gewünscht haben“. Hamide Karademiz zeigt auf die Liste und blickt zufrieden auf den mit Sachspenden voll beladenen Tisch in der Aula.

 

Die Wunschliste der Schüler der IVBK Klasse der Handelsakademie richtete sich in diesem Fall nicht an den Weihnachtsmann. „Wir sammeln Winterkleidung, Schuhe und praktische Sachspenden wie Rucksäcke für neu angekommene, jugendliche Flüchtlinge in Lustenau“, berichtet Yagmur Kilic. Die Mitschüler und ihre Familien folgten dem Aufruf, die gute Sache zu unterstützen und zu helfen. Beim Sortieren und Stapeln der vielen Kleidung gefällt den beiden Mädchen besonders, dass coole und sogar neue Sachen dabei sind. „Warme Hosen und Winterjacken können die Jungs hier sehr gut brauchen“, sind sie überzeugt.

 

Der spontane Entschluss, den Jugendlichen aus Syrien in Lustenau zu helfen, kam nicht von ungefähr. Anlässlich eines Workshops, organisiert vom Jugendrotkreuzreferent Manfred Hagen, waren vor kurzem drei Flüchtlinge zu Gast in der Schule. Sie wurden begleitet von Christine Bösch-Vetter, ehrenamtliche Helferin und Gemeinderätin (Grüne) und Andrea Hollenstein, Flüchtlingskoordinatorin der Gemeinde. Im persönlichen Gespräch mit den betroffenen Menschen erfuhren die Schüler wie das so ist, wenn man plötzlich aus seiner Heimat flüchten muss, aus purer Not und aus Angst vor dem Krieg. Ausgestattet mit nichts als der bangen Frage, wohin. Die Schüler zögerten nicht und beschlossen, dass sie einen Beitrag leisten wollen. Einen Beitrag der den Flüchtlingen zeigen soll, dass sie nicht allein gelassen werden. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin in Projektmanagement, Claudia Wurzer, setzten sie kurzerhand die Theorie in die Praxis um und starteten die vorbildliche Hilfsaktion. Und der Erfolg gibt ihnen Recht. Helfen kann ziemlich einfach sein, so das Resümee. Auch das ist Schule.

 

Ich habe auch Bekannten von unserer Aktion erzählt und sie gebeten, es weiter zu sagen. Das hat gut funktioniert. Es wurde alles gespendet, was auf unserer Liste ist.

Hamide Karademiz

 

 

Toll ist, dass auch neue Sachen dabei sind, super Jacken und warme Hosen. Unserer Klasse ist es wichtig, soziale Verantwortung zu übernehmen und zu helfen.

Yagmur Kilic

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