Montafon Tourismus: Neue Strategie und Zusammenarbeit

Schruns, 12. Oktober 2015 – Bis 2012 waren die Tourismus-Aktivitäten im Montafon mit sechs unterschiedlichen Organisationen dezentral organisiert. Um finanzielle und personelle Ressourcen zu bündeln sowie auf die gestiegenen Anforderungen des Marktes reagieren zu können, fusionierten die sechs zu einer zentralen Servicestelle: Montafon Tourismus. „Die Umstellung ist nun erfolgreich abgeschlossen. Es war ein hartes Stück Arbeit, aber jetzt ziehen alle Gesellschafter und Tourismusakteure im Tal an einem Strang. Und auch nach außen kommunizieren wir dank einer geschärften Markt- und Zielgruppenansprache mit einer starken Stimme“, resümiert Manuel Bitschnau. Konkret wurden zum Beispiel elf Vollzeitkräfte eingespart und 350.000 Euro können zusätzlich für die Marktbearbeitung verwendet werden.
Angebote abstimmen
Der im September neu gewählte Aufsichtsratsvorsitzende Bürgermeister Martin Netzer befürwortet als Vertreter der Gemeinden vor allem die gemeinsamen Strategieprozesse, wie den der Ortsprofilschärfung. „Über Monate haben wir von jedem Ort die zentralen Alleinstellungsmerkmale herausgearbeitet. So können wir nach innen im Tal die Angebote untereinander und mit Leistungsanbietern abstimmen. Nach außen agieren wir unter dem Dach Montafon“, erklärt Netzer. Seine Gemeinde Gaschurn-Partenen steht etwa für „Silvretta“, „Energie“ und „Dorfleben“. Auch das neue Investorenmarketing, welches finanzkräftige Partner im In- und Ausland sucht und diese bei der Umsetzung von Projekten im Montafon betreut, kann etwa mit dem Chalet-Resort-Montafon in St. Gallenkirch erste Erfolge vorweisen. Derzeit werden ca. sieben Projekte betreut.
Tourismus und Bevölkerung
Ein Fokus in der Kommunikation liegt auf den Einheimischen, da Montafon Tourismus die Wichtigkeit des Zusammenspiels von Tourismus, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Handwerk, Handel, etc. aufzeigen möchte. „Wir wollen, dass die Bevölkerung und der Tourismus Hand in Hand gehen. Dafür werden wir sie stärker einbinden. Dies gelingt uns etwa, indem wir das authentische Angebot fördern und unsere einmalige Kulturlandschaft und Tradition in den Mittelpunkt stellen. Damit können sich die Montafoner und auch die Gäste identifizieren“, erläutert der Tourismusexperte Bitschnau seine Strategie. Erste Maßnahmen wurden schon umgesetzt, etwa das Magazin „Echt Muntafu“, welches an jeden Montafoner Haushalt verschickt wird, und Kooperationen mit Initiativen wie bewusstmontafon, den Montafoner Steinschafzüchtern und dem Heimatschutzverein.
Fokus auf Sportevents
Zur Tradition im Montafon gehört auch der Sport in der Natur. Aus diesem Grund möchte Montafon Tourismus weiterhin seine sportliche Positionierung mit Großevents unterstreichen. „Aushängeschilder in diesem Winter sind die beiden Weltcups Audi FIS Ski Cross Weltcup und FIS Snowboardcross Weltcup. Und auch die Bergbahnen haben einige kleinere Veranstaltungen in petto, wie z. B. die Ramskull-Trophy der Bergbahnen Gargellen oder der Open Faces Freeride-Contest in der Silvretta Montafon“, so Hannes Jochum, Geschäftsführer von Illwerke Tourismus und Vertreter der Bergbahnen als Vize-Aufsichtsratsvorsitzender von Montafon Tourismus.
Mit Coaching gegen Bettenschwund
Eine weitere Zielgruppe von Montafon Tourismus sind die privaten und gewerblichen Gastgeber im Tal. Vor allem unter den Privatvermietern ist ein Bettenschwund bemerkbar, dem rasch entgegengewirkt werden muss. Um wieder mehr Gastgeber zu gewinnen und die bestehenden zu halten, setzt Montafon Tourismus auf mehr Austausch und Unterstützung. Dafür wurde vor zwei Jahren ein Marketingbeirat mit inzwischen 16 Mitgliedern aus Gastgebern, Bergbahnen, dem Stand Montafon und der Wirtschaftsgemeinschaft Montafon ins Leben gerufen. Gemeinsam entwickeln diese unter der Leitung von Montafon Tourismus Ideen für eine bessere Vermarktung des Tals. Zudem startet Montafon Tourismus diesen Herbst ein intensives Gastgebercoaching-Programm. Weiters gibt es regelmäßige Stammtische für Gastgeber und einen täglichen Newsletter. „Wir sind mit allen unseren Maßnahmen gegenüber den unterschiedlichen Zielgruppen auf dem richtigen Weg“, fasst Manuel Bitschnau zusammen. Tourismus gebührt höherer Stellenwert Abschließend richtet er noch einen Appell an die Politik: „Der Tourismus ist hierzulande nach der Industrie der zweitstärkste Wirtschaftszweig. Dafür gebührt ihm ein höherer Stellenwert. Denn wir sollten nicht vergessen, dass viele Bergregionen, wie auch das Montafon, ohne Tourismus nicht überlebensfähig wären.“
Über Montafon Tourismus GmbH
Die Montafon Tourismus GmbH vereinigt unter einem Dach die Tourismusaktivitäten der Montafoner Tourismusorte (St. Anton i. M., Vandans, Bartholomäberg-Gantschier, Silbertal, Schruns, Tschagguns, St. Gallenkirch-Gortipohl, Gargellen und Gaschurn-Partenen) sowie der Bergbahnen in der gesamten Talschaft (Silvretta Montafon, Golm, Gargellen, Kristberg und Silvretta-Bielerhöhe). Der regionale Tourismusverband Montafon Tourismus ist zuständig für die koordinierte Positionierung der Marke Montafon im In- und Ausland sowie die nachhaltige Entwicklung der bekannten Urlaubsdestination. Die zahlreichen Aktivitäten, Services und Veranstaltungen von Montafon Tourismus richten sich dabei sowohl an die Gäste als auch an die Bevölkerung selbst.
Mehr Informationen unter www.montafon.at/saisonkarte
Ein Beitrag der wikopreventk, Bregenz