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Katzengarten

©EPA/dpa (Themenbild)
Ich bin stinkwütend. Ja richtig gelesen: stinkwütend… Warum? Weil es zum Himmel stinkt – in meinem Garten… und das jeden Tag aufs Neue… Warum? Weil ich einen Katzenklogarten für mindestens fünf Nachbarkatzen besitze…

Einen sogenannten Naturgarten, ohne Gift selbstverständlich, mit – für sogenannte ordentliche Gartenbesitzer – oft verwilderten Blumenbeeten, wo es nicht nur blüht für die Bienen, sondern sich auch Samen bilden dürfen für die Vögel im Winter, was ja nicht immer nur schön aussieht… (in ordentlichen Nachbarsaugen)… und einer großen Wiese, wo das Gras nicht von modernen Rasenrobotern täglich rasiert wird, sondern wo im Frühling der Löwenzahn blühen darf, was Liebhaber englischer Rasen rasend macht, die Bienen jedoch freut, wo im Sommer auch Klee wachsen darf, den die Bienen ebenfalls lieben…

Und die Katzen und Kater – die mögen meinen Garten auch, laben sich an Baldrian und wälzen sich extatisch in Kiwiruten, wenn diese geschnitten werden. Das freute mich auch. Der kleine neugierige ‚Gartenpanter‘ – kohlschwarz, das schüchterne ‚Gartentigerle‘, der dicke rotgestreifte Kater, die graue Angorakatze und die schielende weiße Katze mit dem schwarzen Fleck mitten im Gesicht! Alle kommen und gehen mit einer Selbstverständlichkeit, manche keck, manche scheu, in bestimmten Nächten ‚rollig‘ und ein Konzert aufführend.

Das alles würde mich nicht stören, sondern erfreuen, wenn nicht, ja wenn ich nicht tagtäglich ihre Hinterlassenschaften wegräumen müsste…

Es beginnt bereits im Frühling, wenn ich meine Nase entzückt in die Veilchenpolster halte, und sich plötzlich mit aufdringlicher Gewalt ein penetranter Ekelgeruch einschleicht … setzt sich fort im Sommer und Herbst – ob beim jäten oder ernten – er taucht immer wieder hinterrücks auf.

Ich habe mich lange in mein Schicksal gefügt – die Sch… weggeräumt, sogar alle Winkel abgesucht, bevor meine Enkelkinder zu Besuch kamen, um unachtsames Hineintreten zu verhindern, was ja nie auszuschließen war… doch gestern, als ich wieder einmal im Garten ein Pflänzchen vorsichtig ausgrub um es an einen anderen Ort einzugraben, hat mich dieser – pardon – Katzenkotgeruch einfach nicht verlassen! Wo um Himmelswillen hat… ist… ich suchte und kam schließlich drauf, dass mein Gartenschuh in so einem Haufen gelandet sein musste und mich nun überall hin begleitete…

Das brachte das Fass zum überlaufen! Ich mag nicht mehr die Haufen Eurer Lieblingskatzen täglich wegräumen. Ich will nicht mehr mit den Augen auf den Boden geheftet durch den Garten gehen, in der Angst in die Exkremente Eurer Schmusetiere, die ja ach so sauber ! sind, hineinzutreten, weil ich lieber den blühenden Phlox ansehe und die Glockenblumen…

Ich bin wütend, stinkwütend, und würde Euch am liebsten die Grüße Eurer Samtpfötchen vor die Türe setzen! Ja, früher mochte ich Katzen, ja ich liebte sie… aber nun wünsche ich sie dorthin, wo der Pfeffer wächst!

Leserbeitrag von Iris Rami Rachilem 

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