Ametsreiter verlässt in Kürze Telekom Austria

Der Aufsichtsrat werde sich in seiner nächsten Sitzung mit der Nachfolge befassen, heißt es in der Aussendung. Einen Termin gebe es noch nicht, sagte ein Pressesprecher zur APA. Die nächste reguläre Aufsichtsratssitzung wäre erst kurz vor den Halbjahreszahlen geplant gewesen, also erst in gut einem Monat.
Plater könnte interimistisch übernehmen
Sollte bis Ende Juli kein Nachfolger gefunden sein, würde der stellvertretende CEO Alejandro Plater interimistisch die Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden übernehmen, so der Sprecher. Der neue Mehrheitseigentümer America Movil hatte den Argentinier erst vor gut drei Monaten als Chief Operating Officer (COO) installiert. Laut Syndikatsvertrag mit der Staatsholding ÖBIB darf diese den Generaldirektor vorschlagen.
“Besseres Angebot”: Noch keine Angaben zum Wechsel
Aufsichtsratschef Wolfgang Ruttenstorfer dankte Ametsreiter für die “Führung des Unternehmens in herausfordernden Zeiten, auch in der Phase des Überganges der Telekom Austria Group zu einer Konzerngesellschaft der America Movil”. Laut “Kurier” hat Ametsreiter ein besseres Angebot. Wohin er wechseln wird, sei noch nicht kommuniziert, sagte der Sprecher dazu zur APA.
“Ich bitte um Verständnis, dass ich heute noch keine konkrete Aussage machen kann, welche Aufgaben das sein werden”, erklärte Ametsreiter in einem der APA vorliegenden Schreiben an die Mitarbeiter.
Druck von America Movil zu groß?
Laut “Presse” war sein Abgang allerdings nicht freiwillig. Der Druck von America Movil sei zu groß gewesen. Es sei ein “offenes Geheimnis” gewesen, dass Ametsreiters Vertrag, der im kommenden Herbst zur Verlängerung angestanden wäre, aufgelöst wird, schreibt die Zeitung in ihrer Onlineausgabe.
Ob Ametsreiter seinen Vorstandvertrag ausbezahlt bekommt, ist unklar. Die genauen Modalitäten seien noch nicht bekannt, so der Unternehmenssprecher.
Die Aktien der Telekom Austria reagierten auf die während des Börsenhandels bekannt gewordenen Nachrichten kaum. Die Aktie war schon zuvor in einem schwachen Umfeld im Minus. Aktuell kostet sie 5,81 Euro, das ist ein Minus von 2,61 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag.
(APA)